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Sind Erdöl-ETFs nach dem historischen Crash jetzt ein Kauf?

Veröffentlicht am 25.04.2020, 12:49
Sind Erdöl-ETFs nach dem historischen Crash jetzt ein Kauf?
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Der Erdölpreis befindet sich schon seit geraumer Zeit in einem Abwärtsstrudel. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. So ist heute schon klar, dass mit dem Aufkommen von Elektroautos und im Zuge einer Energiewende zukünftig in allen Bereichen und speziell in den Industrieländern weniger Erdöl benötigt wird.

2019 kamen höhere Wirtschaftszölle, der Brexit und eine angeschlagene Autoindustrie hinzu, wodurch sich die Wirtschaft und mit ihr der Ölpreis weiter abschwächten. Mit dem Ausbruch des Coronavirus bekam der Ölmarkt einen weiteren Schlag, mit der Folge, dass der weltweite Erdölbedarf um circa ein Drittel eingebrochen ist. Russland und Saudi-Arabien krönten den Crash, indem sie ihre Zustimmung zu einer Fördermengenkürzung verweigerten.

Dennoch gehen langfristige und weltweite Schätzungen von einem weiter steigenden Erdölbedarf aus. Der Grund findet sich in den Schwellenländern, wo in den kommenden zehn Jahren wahrscheinlich noch mehr Erdöl verbraucht werden wird. Sollten Anleger jetzt also die Gunst der Stunde nutzen und über ETFs oder ETCs in den Erdölmarkt investieren?

Risiken und Nebenwirkungen von ETCs Viele Anleger gehen davon aus, dass sie über ETCs (börsengehandelte Rohstoffe) direkt in den Rohstoff Öl investieren können. In der Praxis kaufen ETCs aber nicht direkt Rohöl, sondern versuchen einen Erdöl-Index nachzubilden, der wiederum durch Erdöl-Futures erzeugt wird. Futures besitzen nur eine begrenzte Laufzeit und müssen deshalb regelmäßig von einem älteren in einen neueren Kontrakt getauscht („gerollt“) werden.

Dabei kann es jedoch zu Abweichungen zwischen der Indexentwicklung und den Kassakursen kommen. Deshalb entwickeln sich Erdöl-ETCs meist schlechter als der Ölpreis selber. Dieser Index wird nun über eine Schuldverschreibung des ETC-Anbieters nachgebildet, ähnlich wie es bei Zertifikaten geschieht.

ETC-Käufer investieren also am Ende nicht in den Rohstoff Erdöl selber, sondern in eine Schuldverschreibung des ETC-Anbieters. Banken gründen für diese Produkte häufig eine separate Gesellschaft außerhalb des Instituts, um die Risiken auszulagern, und siedeln die ETCs auf Inseln (wie Jersey) an. Dessen sollte sich jeder Anleger bewusst sein und sich genau überlegen, ob er dieses Risiko eingehen möchte. ETCs sind zudem kein Sondervermögen, wie es bei ETFs der Fall ist.

Für Privatanleger sind sie deshalb wahrscheinlich eher nicht geeignet. Eine zweite Möglichkeit sind ETFs, welche direkt in Erdölfirmen investieren können. Wie wäre es also damit?

Erdölfirmen-ETFs Diese Variante ist sicherlich risikoärmer, denn hier kann der Anleger physisch – also tatsächlich direkt – in Erdölfirmen investieren. Zudem handelt es sich hierbei um Sondervermögen, das bei einer Insolvenz des Anbieters verschont bleibt. Langfristig entwickeln sich große Erdölwerte, wie die Shell (DE:RDSa) (WKN: A0D94M)-Aktie, die BP (LON:BP) (WKN: 850517)-Aktie oder die Total (PA:TOTF) (WKN: 850727)-Aktie zudem meist besser als der Erdölpreis selber, weil ihre Geschäfte breiter aufgestellt sind.

Viele Erdölfirmen sind derzeit natürlich sehr niedrig bewertet. Shell notiert beispielsweise heute nur noch zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,74 und zu einer Dividendenrendite von über 11 % (22.04.2020), auch wenn letztere noch gekürzt werden könnte. Ja, für Schnäppchenjäger, die bereit sind, längerfristig dabei zu bleiben, sind dies Chancen.

Dennoch haben diese ETFs auch Risiken. So werden teilweise bis zu 30 % in ein oder bis zu 60 % des Fondsvermögens in nur drei Unternehmen investiert, sodass im Grunde keine Streuung erzeugt wird und kaum ein Unterschied zu einem Einzelwertkauf besteht, der zudem weniger Kosten mit sich bringt.

Fazit ETF-Anleger sind also wahrscheinlich besser beraten, bei breit gestreuten Aktienfonds zu bleiben. Investoren, welche die Chance dennoch nutzen möchten, sollten einzelne Ölwerte genau analysieren. Dies ist (meiner Meinung nach) der beste Weg, um von einem steigenden Ölpreis zu profitieren.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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