Ein Aktie, deren Kurs sich innerhalb kurzer Zeit vervielfacht, ist selbstverständlich der Traum aller Investoren. Langfristiges Investieren schön und gut. Doch schnelle, astronomisch hohe Renditen sind noch immer die Königsklasse.
Solche Aktien zu finden ist für viele ungeduldige Investoren eher Glücksspiel als harte Arbeit. Leider! Denn potenzielle Vervielfacher erkennt man mit einiger Erfahrung sofort.
Im Nachhinein ist man immer schlauer Im Rückblick sieht immer alles so leicht aus. Natürlich wusste vor einem Jahr insgeheim jeder, was einmal aus der Square–Aktie (WKN: A143D6) werden würde. Um satte 316 % hat sich die Aktie des US-Zahlungsdienstleisters in diesem kurzen Zeitraum verteuert (Stand: 12.03.2021).
Doch wer hat diese Welle tatsächlich geritten? Sicher nur die wenigsten.
Einen potenziellen Vervielfacher vor der Vervielfachung zu erkennen, ist den Profis vorbehalten. So scheint es jedenfalls!
In Wahrheit kann das jeder. Sofern man gewillt ist, die notwendigen Hausaufgaben zu machen.
Der Königsweg zu Aktien, die sich schnell vervielfachen können Also: Tagelang Bilanzen analysieren und Geschäftsberichte wälzen wie Warren Buffett höchstpersönlich?
Das kann sicher nicht schaden. Doch weniger ist hier mehr. Auf das Wesentliche kommt es an.
Was ich mir zuallererst anschauen würde, ist die Art und Weise, wie das Unternehmen den Kampf um Marktanteile angeht. Der chinesische General Sun Tzu hat bereits vor 2.500 Jahren exakt beschrieben, woran man einen kompetenten Feldherren erkennt.
Der direkte Konflikt ist seiner Meinung nach die schlechteste Methode. Ein Unternehmen, das außer Preiskampf nichts zu bieten hat, dürfte keine Aktie hervorbringen, die sich schnell vervielfacht.
Wesentlich smarter ist der Angriff mit Allianzen. Durch geschickte Zukäufe und fruchtbare Partnerschaften kann ein Unternehmen den Markt auf seine Seite ziehen.
Einen potenziellen Vervielfacher erkennt man hingegen daran, das er direkt die Strategie des Wettbewerbers attackiert. Das ist der absolute Königsweg.
Manche Verrücktheit ist in Wahrheit ein smarter Schachzug In New York City liefen einmal 300.000 Pferde herum. Der Markt war riesig. Bis jemand das Automobil auf die Straßen brachte.
War das viel günstiger als ein Pferd? Sicher nicht. Doch es konnte dort punkten, wo das Pferd seine ärgsten Schwächen hatte.
Wer die Attacke auf die Strategie Pferd damals früh erkannte, hat sich rechtzeitig mit Automobilaktien eindecken können. Als Dank gab es eine blitzartige Vervielfachung.
Apple (WKN: 865985) hatte Anfang der 2000er-Jahre ein recht fähiges Betriebssystem im Angebot. Doch gegen Platzhirsch Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747) war kein Kraut gewachsen. Apple hätte sich weiter auf dem Desktop-Markt aufreiben können. Stattdessen grätschten die Kalifornier in die Mobilgeräte-Flanke, die Microsoft damals nicht ernst genug nahm. Das Smartphone kam. Die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) vervielfachte sich mehrmals.
Unternehmen machen oft seltsame Dinge, die oberflächlich betrachtet sehr riskant oder unvernünftig erscheinen. Doch womöglich ist das einfach nur ein Angriff auf die Strategie des Wettbewerbers. Wenn du das eine vom anderen unterscheiden kannst, findest du Aktien, die sich schnell vervielfachen können, im Schlaf.
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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn (NYSE:LNKD) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple, Microsoft und Square (NYSE:SQ) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple.
Motley Fool Deutschland 2021