Mit der Dividende die Inflation schlagen: Ja, das ist möglich. Umgekehrt heißt das jedoch nicht, dass jede Dividendenaktie einen Ausgleich für die Teuerung bereithält. Foolishe Investoren müssen die Spreu vom Weizen trennen. Unternehmensorientierte Faktoren wie die Preissetzungsmacht können wertvolle Insights in dieses Potenzial eröffnen.
Aber auch im Hinblick auf die Dividende selbst ist es möglich, das Potenzial zu identifizieren, das die Inflation schlagen kann. Drei Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Dividende schlägt Inflation: Das Basis-Setting Die einfachste Möglichkeit, wie eine Dividende die Inflation schlagen kann, hängt mit der Dividendenrendite zusammen. Das Basis-Setting impliziert, dass man eine Ausschüttungsrendite wählt, die höher als die Teuerungsrate ist. Beträgt die Teuerung 3 %, können 5 % einen Ausgleich und etwas mehr erwirken. So einfach die Theorie.
In der Praxis spielen andere Faktoren eine ebenfalls entscheidende Rolle. Damit die jeweilige Aktie, die die Dividende ausschüttet, wirklich die Inflation schlägt, muss es zumindest Stabilität geben. Lediglich stabile Auszahlungen gelten langfristig als Referenz. Auch sollte die Gesamtbewertung nicht zu teuer sein, damit die Aktie solide performt. Oder zumindest stabil bleibt. Bricht der Aktienkurs auf fünf Jahre um 20 % ein, helfen 5 % Dividendenrendite kaum, um eine Teuerungsrate von 3 % auszugleichen. Selbst das Basis-Setting ist daher nicht ganz einfach.
Wachstum als bedeutender Katalysator Vergessen wir die Ausführungen im Basis-Setting über die Aktienkursentwicklung und die Gesamtbewertung nicht. Das sind und bleiben prägende Merkmale für die anderen Möglichkeiten. Aber eine weitere Option, wie eine Dividende die Inflation schlägt, ist mit einem soliden Dividendenwachstum. Doch auch hier der Hinweis: 1 % Dividendenrendite und 10 % Dividendenwachstum sind häufig teuer und kein guter Ausgleich. Aber auch das kann man nicht so pauschal sagen.
Wie auch immer: Wenn eine Aktie 3 % Dividendenrendite auszahlt, so kann das eine qualitative Basis sein. Aber mit einem Dividendenwachstum von 10 % erzielt man einen Ausgleich. Selbst bei einer Inflation von 5 % p. a. erhält man unterm Strich im Folgejahr eine höhere Ausschüttung als das selbst gewählte Mindestmaß. Zumindest das eigene passive Einkommen wird nicht entwertet.
Dividendenwachstum ist daher sehr wertvoll, wenn man mit einer Dividende die Inflation schlagen möchte. Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die ebenfalls sehr spezifisch ist, was die Ausschüttung betrifft.
Dividende schlägt Inflation: Ausschüttungsverhältnis Zu guter Letzt kann auch eine Dividende die Inflation schlagen, selbst wenn die Dividendenrendite bedeutend unter der Teuerung liegt. Die Magie geht dann in einigen Fällen vom Ausschüttungsverhältnis aus. Stabile 2,5 % Ausschüttungsrendite bei einem Ausschüttungsverhältnis von 25 % heißt, dass es ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 gibt. Oder eben eine Gewinnrendite von 10 %, Stabilität auch in Zukunft vorausgesetzt.
Die Dividende ist nicht alles, was eine ebenfalls wichtige Erkenntnis sein kann. Der unternehmensorientierte Gesamtmix und andere Kennzahlen können ebenfalls einen Ausgleich kreieren.
Der Artikel So schlägt die Dividende die Inflation! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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