Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der S&P 500 konnte am Dienstag zwar leicht zulegen, steuert aber am Ende eines wilden Februars weiterhin auf ein Minus zu. Unsicherheit unter den Anlegern schürt weiterhin die Angst vor weiter steigenden Leitzinsen.
Der S&P 500 rückte um 0,13 % vor, der Dow Jones Industrial sank dagegen um 0,44 % bzw. 145 Punkte, während sich der Nasdaq Composite um 0,48 % erholte.
Tech-Werte, die seit ihrem Höchststand zu Beginn des Monats um fast 5 % eingebrochen sind, zogen weiterhin Schnäppchenkäufer an, allen voran Meta.
Meta Platforms (NASDAQ:META) stieg um mehr als 3 % und knüpfte damit an die Gewinne vom Vortag an, als der Social-Media-Riese mitteilte, dass er ein neues Produktteam zur Entwicklung generativer KI-Tools zur Integration in seine Produkte eingerichtet hat.
Aufwärts ging es auch für Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM). Die Aktie des Videokonferenzanbieters legte um 2 % zu, nachdem die Quartalsergebnisse die Erwartungen der Wall Street übertrafen, insbesondere dank des Wachstums im Enterprise-Segment.
Die Umsatzprognose des Softwareunternehmens blieb jedoch hinter den marktseitigen Schätzungen zurück, so dass einige an der Wall Street lieber an der Seitenlinie blieben.
"Während wir die Prognose als zunehmend risikolos betrachten, würden wir es vorziehen, eine erneute Umsatzbeschleunigung durch eine Stabilisierung des Online-Geschäfts und eine Verbesserung des Enterprise-Mixes (via Telefon/Contact Center) zu sehen, bevor wir optimistischer werden", schrieb Goldman Sachs in einer Notiz.
Die Anteilsscheine von Target (NYSE:TGT) rückten um 2 % vor, nachdem die Zahlen des Einzelhändlers für das Schlussquartal besser als erwartet ausgefallen waren, auch wenn die Jahresprognose die Schätzungen der Börse verfehlte.
"Wir planen unser Geschäft in naher Zukunft mit Bedacht, so dass wir agil bleiben und auf das aktuelle Geschäftsumfeld reagieren können", sagte Target-Chef Brian Cornell.
Die Papiere von Advance Auto Parts (NYSE:AAP) befanden sich ebenfalls im Aufwind und erhöhten sich um mehr als 3 %. Das Unternehmen, das Ersatzteile für die Autoindustrie herstellt, hatte die Prognosen der Finanzanalysten zum vierten Quartal überboten, äußerte sich jedoch mit Blick auf das kommende Jahr zurückhaltend.
"Zu Beginn des Jahres bleiben wir im Hinblick auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld, zu dem auch der mögliche anhaltende Druck auf Verbraucher mit niedrigem bis mittlerem Einkommen gehört, vorsichtig", sagte Tom Greco, CEO von Advance Auto Parts.
Konjunkturseitig stand die Verbraucherstimmung im Fokus. Sie sank im Februar auf den niedrigsten Stand seit November und signalisiert damit, dass die Konsumfreude der Amerikaner, die das starke Wachstum in diesem Jahr bisher gestützt hat, allmählich nachlassen könnte.
"Die heutigen Daten machen erneut deutlich, dass die Aufgabe der Fed extrem schwierig ist. Die Verbraucher fangen gerade erst an, ihre Ausgaben einzuschränken, sehen aber nach wie vor einen starken Arbeitsmarkt", so Jefferies in einer Mitteilung.
Der Kursrückgang am breiten Markt im Februar geht hauptsächlich auf das Konto der gestiegenen Kapitalmarktzinsen. In Reaktion auf robuste Wirtschaftsdaten mussten die Investoren ihre Zinserwartung nach oben korrigieren und weitere Zinserhöhungen seitens der Fed einpreisen.
Auch in den kommenden Wochen sollten sich die Investoren angesichts der hartnäckig hohen Inflation, der restriktiven Geldpolitik der Fed und der geopolitischen Unsicherheiten auf unruhige Märkte einstellen, sagte Janney Montgomery Scott.
"Die Range für den S&P 500 dürfte unserer Meinung nach in den nächsten Wochen weiterhin zwischen der Unterstützung von 3850 bis 3950 und dem Widerstand von 4100 bis 4200 liegen", heißt es weiter.