Wien, 22. Apr (Reuters) - Österreichs staatliche Coronahilfen-Finanzierungsagentur Cofag hat von der Lufthansa (DE:LHAG) LHGA.DE -Tochter Austrian Airlines bislang noch keinen Antrag auf Staatshilfe erhalten. "Wir sind bereit, wenn die AUA ihren Antrag stellt, wird man diesen auch rasch bearbeiten können. Bisher ist aber noch nichts eingegangen", sagte der für Finanzierungsagentur COFAG sprechende PR-Berater Alfred Autischer am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gebe es jetzt aber eine gute Zusammenarbeit mit der AUA, fügte er an. Bei Austrian Airlines war vorerst niemand erreichbar.
Grundsätzlich wickelt die Cofag für Großunternehmen in Österreich Garantien von bis zu 120 Millionen Euro ab. Bei der Austrian Airlines wird jedoch eine Summe von bis 800 Millonen Euro kolportiert.
Insidern zufolge hakt es bei der Austrian Airlines noch an der Zusammenstellung eines österreichischen Bankenkonsortiums. Vorgesehen sei, dass der Staat für 90 Prozent der Kreditsumme in Form einer Garantie haftet, ein zehnprozentiges Prozent Risiko bleibe bei den Banken, sagte eine mit der Situation vertraute Person zu Reuters. Die Geldhäuser Erste Group ERST.VI und Raiffeisen Bank International RBIV.VI seien dem Insider zufolge bereit, in so einem Konsortium mitzuwirken.
Parallel dazu solle bis nächste Woche eine Expertengruppe auf die Beine gestellt werden, die direkt mit der Konzernmutter Lufthansa Verhandlungen über eine Standortgarantie führen soll, sagte der Insider. Österreich will die Staatshilfe laut Bundeskanzler Sebastian Kurz an diverse Auflagen knüpfen. Von der Lufthansa fordere man daher Gegenleistungen wie etwa eine Stärkung des Langstreckennetzes der AUA, sagte der Insider. Wien sei in den vergangenen Jahren gegenüber Zürich, München und Frankfurt benachteiligt worden.