FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank (XETRA:CBKG) hat sich in der Affäre um fragwürdige Geldgeschäfte in Luxemburg zum Teil erst nach Jahren von Kunden getrennt. Die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) verwies auf Aussagen eines Bank-Sprechers, wonach das Institut erst in diesem Jahr Kunden gekündigt habe, die bislang keinen reinen Tisch mit den Finanzbehörden gemacht hätten. Auf dpa-Nachfrage bekräftigte der Sprecher die Stellungnahme der Bank vom Dienstag: "Das Ermittlungsverfahren bezieht sich auf Altfälle, die zehn Jahre und länger zurückliegen." Das Institut lehne "Geschäftsbeziehungen zu Kunden, deren Steuerstatus nicht geklärt ist, grundsätzlich ab".
Luxemburger Banken - darunter die dortige Tochter der Commerzbank - und Vermögensverwalter aus dem Großherzogtum sollen Briefkastenfirmen aus Panama vermittelt haben, damit Kunden Vermögen vor dem Fiskus verstecken konnten. Dem Vernehmen nach bot die Commerzbank diese Praktiken seit 2008 nicht mehr an. Bestandskunden mussten nachweisen, dass sie ihre Gelder korrekt versteuern. Bei Razzien am Dienstag und Mittwoch wurden unter anderem in der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt umfangreiche Unterlagen beschlagnahmt. Die federführende Kölner Staatsanwaltschaft hatte erklärt, die bundesweiten Durchsuchungen könnten sich noch einige Tage hinziehen.