von Geoffrey Smith
Investing.com - Zwei Firmen, zwei Lagerhäuser, zwei sehr verschiedene Reaktionen von Investoren.
ASOS (LON:ASOS) und Ocado (LON:OCDO), zwei britische Marken, die eher die Umbrüche im Einzelhandel genießen als unter ihnen leiden, bewegten sich im Handel am Dienstagmorgen in Europa in entgegengesetzte Richtungen, als ihr Kampf mit Problemen durch Lagerhäuser ihre jeweiligen Geschäftsmodelle in scharfen Kontrast stellte.
Die Aktie vom Online-Bekleidungsladen Asos fiel um bis zu 11%, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass sein neues Lagerhaus in den USA nicht mit der höher als erwartet ausgefallenen Nachfrage fertig wurde. Es handelt sich um die zweite enttäuschende Nachricht aus den USA für das Unternehmen, nachdem schon seine Black Friday Verkaufsaktionen schief gelaufen waren.
Auch in Frankreich und Deutschland lief es kaum besser. CEO Nick Beighton sagte Reuters, das Unternehmen müsse in der zweiten Hälfte seines Geschäftsjahres mehr in Werbeaktionen investieren, um die Umsätze wieder auf den richtigen Weg zu bekommen.
Die Anteile erholten sich auf Beightons Kommentare, dass das US-Geschäft jetzt ‘an Schwung gewinnt’ und der Auftragsüberhang bald abgearbeitet sein wird, und lagen um 09:00 MEZ nur noch 2,0% tiefer. Aber die Aktie liegt immer noch ein Viertel unter ihrem Kurs von vor dem Black Friday Fiasko und ist weniger als die Hälfte als am Höhepunkt des vergangenen Jahres wert.
Bei Ocado sieht es ganz anders aus, deren Kurs nach den jüngsten Quartalszahlen ein neues Allzeithoch erreicht hatte. Der Online-Lebensmittelladen scheint die Investoren davon überzeugt zu haben, dass die Störungen seines britischen Geschäfts nach einem Feuer in seinem größten Logistikzentrum kein Problem ist – zumindest nicht im Vergleich zu dem Geld, dass es verdienen wird, indem es seine Technologie an Marks & Spencer (LON:MKS), Kroger’s und ihresgleichen verkauft. Die Aktie stieg um 3,4% und hat allein in diesem Jahr ein Plus von fast 50% eingefahren.
Ansonsten ging es in Europa an den Aktienmärkten auf breiter Flur aufwärts, nachdem die Wall Street am Montag ein neues Viermonatshoch erreicht hatte. Der deutsche Dax und der britische FTSE 100 lagen beide 0,4% höher, während der Benchmark Euro Stoxx 600 auf 383,64 stand.
Anteile von Deutsche Bank (DE:DBKGn) und Commerzbank (DE:CBKG) sind beide allerdings auf dem Rückzug, als Europas neuer Chef der Bankenaufsicht Andrea Enria der Idee nationaler Champions eine kalte Dusche verpasste. Der Widerstand der Gewerkschaften hat auch die Schwierigkeiten für die Banken klargemacht, die Kostensenkungen realisieren, um die Fusion überhaupt interessant zu machen.
Unterdessen ist der Kurs der französischen Telekommunikationsgruppe Iliad (PA:ILD) um 5,9% gesunken, nachdem sie ihr Cashflowziel für dieses Jahr gesenkt und mitgeteilt hatte, sie werde vielleicht einige ihrer Geschäfte im Mobilbereich verkaufen.
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