von Geoffrey Smith
Investing.com - Aktien von Chipherstellern haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch ausgebremst. Auch die Unsicherheit über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union hat belastet, nachdem die britische Regierung gestern eine folgenschwere Abstimmungsniederlage hinnehmen musste.
Ein schwacher Quartalsbericht von Texas Instruments (NASDAQ:TXN) hat den deutschen Chiphersteller Infineon Technologies (DE:IFXGn) am Dienstag unter Druck gesetzt. Die Aktie verlor 2,3 Prozent, während STMicroelectronics (PA:STM) um 2,1 Prozent nachgab. Aus den Depots flogen auch die Papiere von ASML (AS:ASML), die um 1,1 Prozent abrutschten. Andere Sektoren zeigten sich dagegen recht stabil.
Da das britische Parlament am Dienstag in einer Abstimmung Johnsons straffen Brexit-Zeitplan gekippt hatte, muss Johnson nun um einen Aufschub bei der EU bitten.
Die EU prüft derzeit einen Antrag auf Frist-Verlängerung und hat die Wahl, ob sie entweder zustimmt oder ablehnt. Während letzteres am 31. Oktober zu einem ungeordneten Brexit führen würde, erscheint es angesichts der jüngsten öffentlichen Erklärungen der EU unwahrscheinlich.
Unklar ist, ob die EU dem Vereinigten Königreich genug Zeit für eine Ratifizierung des Gesetzes oder einer Parlamentswahl einräumen wird. Eine Neuwahl könnte entweder eine Mehrheitsregierung unter Johnson oder ein weiteres "hung" Parlament ohne umfassende Kontrolle mit sich bringen.
So oder so, der Ausverkauf beim Pfund in der Nacht zu Mittwoch auf der Grundlage der Brexit-Entwicklungen ließ den FTSE 100 um 0,4% steigen. Der Benchmark Euro Stoxx 600 sank um 0,2% auf 394,00 und konnte erneut ein Widerstandsniveau nicht überwinden, das seit Mai 2018 weitere Kursgewinne verhindert.
Der deutsche Index DAX blieb unverändert, während der französische CAC 40} nach einem stärker als erwarteten Rückgang des Geschäftsvertrauens um 0,4% nachgab.
Unterstützung kam vom Automobilhersteller Peugeot (PA:PEUP), dessen Aktie um 2,1% zulegte, nachdem die Ergebnisse des dritten Quartals eine Wiederholung der Horrorshow von Renault (PA:RENA) letzte Woche vermieden hatten.
In London fielen Fresnillo (LON:FRES) an das Ende des FTSE 100, nachdem die Firma einen Rückgang der Produktion im dritten Quartal gemeldet hatte und vor einem weiteren Rückgang im vierten Quartal aufgrund niedrigerer Erzgehalte warnte. Antofagasta (LON:ANTO) legten zu, nachdem das Unternehmen versichert hatte, dass es aufgrund der Unruhen in Chile nur einen bescheidenen Rückschlag bei seiner Minienproduktion erlitten hatte.