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StockBeat: Steigende Anleiherenditen treiben Europas Märkte an

Veröffentlicht am 05.02.2021, 12:01
Aktualisiert 05.02.2021, 13:04
© Reuters.
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Von Geoffrey Smith

Investing.com -- Die US-Aktienmärkte haben den Donnerstag auf neuen Rekordhochs beendet, während es die europäischen Märkte bisher nicht geschafft haben, die Vorkrisenniveaus zu toppen.

Aber schon bald kann sich das Blatt wenden, wie die Geschichte zweier Anleiherenditen zeigt.

So ist die Rendite auf zweijährige Gilts zum ersten Mal seit fast drei Monaten über 0% geklettert, nachdem die Bank of England - in einer typisch britischen, passiv-aggressiven Art und Weise - die Möglichkeit negativer Zinssätze mehr oder weniger ausschloss.

Die britische Notenbank sagte am Donnerstag, dass sie dem britischen Bankensystem sechs Monate Zeit gibt, damit sich dieses auf negative Zinsen vorbereitet. Daraus lässt sich jedoch schlussfolgern, dass ein solcher Schritt nicht vor August ansteht.

Aber selbst wenn man glaubt, dass Negativzinsen etwas bringen würden (und viele in der BoE glauben das offensichtlich nicht), wird bis dahin die Notwendigkeit weitgehend verflogen sein: Die Prognosen der britischen Regierung deuten darauf hin, dass jeder Erwachsene bis Juni geimpft sein wird und - unter der Annahme, dass die Impfstoffe auch gegen neuere Mutationen des Covid-19-Virus wirksam sind - sollte die Wirtschaft von keinem weiteren Lockdown bedroht werden.

Der Markt hat die Signale verstanden und während die zweijährige Gilt-Rendite die Woche bei -0,15% begann, ist sie auf einem guten Weg diese bei -0,02% zu beenden. Der US-Treasury-Markt zieht die Anleiherenditen weltweit mit nach oben und so wäre es auch nicht überraschend, wenn die Rendite bis zum Wochenschluss sogar noch über Null katapultiert wird.

Die britischen Bankaktien konnten davon bereits stark profitieren, da ihre Margen nicht mehr bedroht sind: Die Aktien der Natwest Group (NYSE:NWG) sind in dieser Woche um 13,6% gestiegen, die von Lloyds (LON:LLOY) um 12,5% und die von Barclays (LON:BARC) um 11%. Andere Wiedereröffnungswerte haben ebenfalls zugelegt: Die Pub-Ketten J D Wetherspoon (LON:JDW) und Mitchells & Butlers (LON:MAB) sind um 12% bzw. 14% geklettert. Die Aktien der Restaurant Group (LON:RTN) legten 25% zu und die der SSP Group (LON:SSPG), die Restaurants und Snackbars an britischen Flughäfen und Bahnhöfen betreibt, um fast 14%.

Die zweite wichtige Anleihenrendite ist in Italien zu finden, die sich in die entgegengesetzte Richtung zu dem britischen Gegenstück bewegte. Italiens 10-Jahres Rendite ist von 0,65% auf 0,51% gesunken, da Mario Draghi nun eine treibende Kraft auf der politischen Bühne Italiens ist. Draghi wurde die Aufgabe übertragen eine neue Regierung zu bilden und die Märkte zollen ihm schon jetzt Vorschusslorbeeren. Noch wichtiger ist die Tatsache, dass der Renditeaufschlag Italiens gegenüber Deutschland - ein zuverlässiger Indikator für das Vertrauen der Märkte in die italienische Stabilität - wieder unter 1% gefallen ist.

Das ändert nichts an den langfristigen Herausforderungen, denen Italien gegenübersteht (und viele Marktteilnehmer ignorieren Draghis schlechte Bilanz innerhalb der EZB für einen Konsens zu sorgen, doch gerade auf diese Fähigkeit wird es bei seinem politischen Erfolg ankommen). Aber kurzfristig sinken die Risiken für die Wirtschaft der Eurozone, was die Märkt belohnen. Italiens Banken, die immer noch mehr oder weniger mit italienischen Staatsanleihen überhäuft sind, waren in dieser Woche fast die einzigen, die sich besser entwickelten als die britischen Banken. Die Ergebnisse von Intesa Sanpaolo (OTC:ISNPY) werden heute und die von Unicredit (MI:CRDI) nächste Woche veröffentlicht. Womöglich sind diese der Startschuss für einen neuen Trend.

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