Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte legten am Freitag zu, unterstützt durch die erneuten Maßnahmen der Europäischen Zentralbank, die die Hoffnung auf eine relativ rasche Konjunkturerholung der Eurozone erhöht hat.
Um 9:05 Uhr rückte der DAX in Deutschland um 2,3% vor, Frankreichs CAC 40 stieg um 2,4%, während der britische FTSE Index um 1,3% zulegte.
Die drei Indizes verzeichneten in der laufenden Woche starke Kurszugewinne: der DAX gewann 9,7%, der CAC 40 stieg um 9,4% und der FTSE 100 kletterte um 5,7%.
Die EZB entschied sich am Donnerstag für einen weiteren massiven Stimulus für die Eurozone und verdoppelte praktisch ihre geplanten Anleihekäufe auf 1,35 Billionen Euro (1,5 Billionen Dollar). Als Reaktion darauf verringerten sich die Spreads für Staatsanleihen auf den niedrigsten Stand seit März.
Diese "Entscheidung sollte jede zukünftige Spekulation darüber erschüttern, ob die EZB bereit ist, ihre Rolle als Kreditgeber der letzten Instanz für die Eurozone wahrzunehmen", so die ING-Analysten in einer Notiz.
Und es ist wahrscheinlich, dass dies nicht die letzte große Bazooka der Zentralbank sein wird.
"Wir gehen davon aus, dass eine weitere Aufstockung des PEPP [Pandemic Emergency Purchase Program] im Laufe dieses Jahres möglich ist. Dies spiegelt die tiefe Rezession in der Wirtschaft und die beträchtliche Disinflation wider, welche in den kommenden Jahren folgen wird", so die Analysten von ABN Amro in einer Mitteilung.
Gefragt waren vor allem Bankaktien: die Commerzbank (DE:{CBKG) sprang um 6,5% gen, die Societe Generale (PA:{SOGN} ) um 5,8% und die BNP Paribas (PA:{BNPP) um 4,8%. Die Banken im Süden der Eurozone performten sogar noch besser ab, weil die Maßnahmen der EZB mit einem zunehmenden Optimismus hinsichtlich der Touristenströme im Sommer einhergingen.
Dieser Optimismus trieb die Aktien der IAG (LON:ICAG) um 12% in die Höhe, und Air France KLM (PA:AIRF) und Norwegian Air Shuttle (MU:NWC) verzeichneten jeweils ein Plus von über 10%. Die Aktien der Lufthansa (DE:LHAG) stiegen um 7,2%, trotz der Nachricht, dass sie am 22. Juni aus dem DAX genommen werden.
Am Freitagnachmittag wird der Schwerpunkt auf der Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts liegen, der um 14.30 Uhr erscheint.
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