🚀 ProPicks KI erreicht +34,9 % Rendite!Mehr erfahren

Ölpreise brechen erneut ein - Nachfrage nimmt ab, Angebot steigt weiter

Veröffentlicht am 27.03.2020, 14:29
© Reuters.
XOM
-
LCO
-
CL
-
PXD
-
MPC
-
OVV
-

Von Peter Nurse

Investing.com - Die Bären halten auch am Freitag den Ölpreis im Würgegriff, weil die tödliche Kombination aus einem Nachfrageeinbruch und dem massiven Überangebot die Händler vom Markt fernhält..

Der Preis für die US-Ölsorte WTI sank 4,1% auf 21,66 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 6% auf 24,77 Dollar fiel.

Der Preisrückgang im März setzt vor allem die US-Schieferproduktion zunehmend unter Druck, sagte der Vorstandsvorsitzende von Pioneer Natural Resources (NYSE:PXD), Scott Sheffield. Er echauffierte sich über den Widerstand anderer US-Unternehmen gegen ein Abkommen zur Drosselung der Förderung.

"Wir hatten Widerstand von Exxon (NYSE:XOM)", sagte Sheffield gegenüber CNBC. "Sie ziehen es vor, dass alle Unabhängigen in den Bankrott gehen und dann die Reste eingesammelt werden können. Wir haben auch andere Unternehmen wie Marathon (NYSE:MPC) und Ovintiv (NYSE:OVV), die sich dagegen sträuben, weil sie finanziell so gestresst sind, dass sie die Produktion nicht senken können, sonst gehen sie in Konkurs".

Marathon, einer der größten US-Produzenten außerhalb der Supermajor-Group, hat es diese Woche nur knapp vermieden, dass seine Schulden von Moody's auf 'Junk' heruntergestuft werden. Das war für das Unternehmen Rettung in letzter Sekunde, denn nur so hat man Zugriff auf die neue Kreditlinie der Federal Reserve, wofür ein 'Investment-Grade-Rating' nötig ist.

Das Problem des Überangebots auf den Ölmärkten trat Anfang dieses Monats in den Vordergrund, nachdem ein Pakt zwischen der Organisation der erdölexportierenden Länder und anderen Produzenten, bekannt als OPEC+, zur Drosselung der Ölförderung scheiterte, was auf einen Streit zwischen Russland und Saudi-Arabien zurückzuführen war.

Seitdem gab es nur wenige Anzeichen für sich glättende Wogen, aber Kirill Dmitriev, Leiter des russischen Staatsfonds, sagte am Freitag, dass es ein neues OPEC+-Abkommen zum Ausgleich der Ölmärkte geben könnte, wenn sich andere Länder anschließen.

"Wir stehen in Kontakt mit Saudi-Arabien und einer Reihe anderer Länder. Auf der Grundlage dieser Kontakte sehen wir, dass, wenn die Zahl der OPEC+-Mitglieder steigt und weitere Länder beitreten, die Möglichkeit einer gemeinsamen Vereinbarung zum Ausgleich der Ölmärkte besteht", sagte Dmitriev, Leiter des Russian Direct Investment Fund (RDIF), gegenüber Reuters in einem Telefoninterview.

Dmitriev und der Energieminister Alexander Novak waren bei dem ursprünglichen Abkommen über die Kürzung der Produktion mit der OPEC Russlands wichtigster Unterhändler.

Die Saudis haben seitdem den Kontakt zwischen den Energieministern beider Länder abgebrochen.

Selbst mit einer gewissen Zurückhaltung bei der Produktion "wird die Welt angesichts des Nachfrageeinbruchs, den wir derzeit erleben, im zweiten Quartal des Jahres 2020 immer noch einen beträchtlichen Überschuss verzeichnen", schrieb die ING in einer Notiz. "Dies deutet darauf hin, dass jede mögliche Maßnahme wahrscheinlich nur die Preise stabilisieren würde, anstatt den Markt deutlich nach oben zu treiben".

Die weltweite Ölnachfrage könnte wegen des Coronavirus-Ausbruchs um bis zu 20 Millionen Barrel pro Tag sinken, sagte der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) am Donnerstag.

Ein Beweis für den Nachfragerückgang ist die Tatsache, dass Saudi-Arabien Schwierigkeiten hat, Kunden für sein zusätzliches Öl zu finden, berichtete Reuters unter Berufung auf Quellen aus der Industrie.

Die Ölgesellschaften versuchten, die Zuteilungen von saudischem Rohöl im April um bis zu 25% zu senken, hieß es weiter.

Der niedrige Rohölpreis droht dazu zu führen, dass ein Teil des inländischen Rohöls in den zentralen Teilen der USA, Kanada, Russland und China gebunkert wird, da der Transport zum Markt nicht rentabel ist. Bloomberg berichtete, dass das Wyoming Sweet Crude vor kurzem für nur 1,75 Dollar pro Barrel gehandelt wurde.

Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Rohstoff-Future-Kursen, hier zum Ölpreis-Chart, hier zur technischen Ölpreis-Übersichtsseite und hier zu den Ölpreis-Einzelkontrakten. Alle Energiepreise in der Übersicht gibt es hier. In unserem Ölpreis-Forum können Sie Meinungen, Gedanken und Wissen austauschen. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.