BRAUNSCHWEIG/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der VW (XETRA:VOW3)-Konzern gerät wegen der Abgas-Affäre nun auch in Deutschland ins Visier der Justiz. Mehrere Bürger hätten aufgrund der manipulierten Messungen bei Dieselfahrzeugen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig erstattet, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Justizministeriums am Mittwoch in Hannover. Derzeit laufe die strafrechtliche Bewertung noch. Zum genauen Umfang und zu den in den Anzeigen formulierten Vorwürfen äußerte er sich nicht.
Seit dem Wochenende ist bekannt, dass VW in den USA mit einer speziellen Software die Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen manipuliert hat. Nach Konzernangaben sind weltweit rund elf Millionen Wagen betroffen. In Wolfsburg setzte am Mittwoch das Präsidium des Aufsichtsrats seine Beratungen über Konsequenzen der Affäre fort. Dabei geht es auch um die berufliche Zukunft von VW-Chef Martin Winterkorn. In den Vereinigten Staaten könnten sowohl wegen möglicher Straftaten wie Betrug als auch wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Umweltgesetze empfindliche Strafen und Bußgelder gegen VW verhängt werden. Mehrere US-Bundesstaaten sind dabei, ein Bündnis zu formen, um Ermittlungen gegen den deutschen Autobauer einzuleiten, hieß es am Dienstag aus dem Büro des New Yorker Staatsanwalts Eric Schneiderman.