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Studie - Aufsichtliche Lockerungen verschleiern Risiken in Bankenbranche

Veröffentlicht am 30.03.2021, 16:33
© Reuters.
SX7EEX
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Frankfurt, 30. Mrz (Reuters) - Die Erleichterungen in der Bankenaufsicht im Zuge der Corona-Krise verschleiern einer neuen Studie zufolge womöglich Risiken in den Bilanzen europäischer Geldhäuser (DE:SX7EEX). Gesenkte Kapitalanforderungen und Freiräume bei der Anwendung von Bilanzierungsstandards (IFRS 9) hätten zwar eine erneute Bankenkrise verhindert, schreiben Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung der Frankfurter Goethe-Universität in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Die Lockerungen der EZB-Bankenaufsicht hätten aber die Kapitalquote der Institute verzerrt. Die tatsächliche Solvenzlage der Banken werde somit verdeckt.

In ihrer Studie im Auftrag des EU-Parlaments untersuchten die Experten, wie sich die Kapitalausstattung der Institute ohne die aufsichtlichen Erleichterungen verändert hätte. Hierzu betrachteten sie die Bilanzen von 64 deutschen Banken und entwarfen in einer Simulation zwei Rezessionsszenarien, die sich an der Finanzkrise 2009 orientieren. Das zweite, härtere Szenario nimmt schwerere ökonomische Nachwehen der Krise an. Die Finanzforscher fanden heraus, dass im ersten Szenario die harte Kernkapitalquote (CET 1) der Banken von 17,31 Prozent auf 11,07 Prozent schrumpfen würde, im härteren Szenario sogar auf 8,46 Prozent.

Die Autoren fordern eine schnellstmögliche Rückkehr zu realistischen Bilanzierungsmethoden unter dem IFRS-9-Standard. "Ein solcher Mangel an Transparenz schafft eine Herausforderung für die Zuversicht von Investoren und gefährdet letztendlich die Finanzstabilität", heißt es in der Studie. Zudem würden dadurch unterkapitalisierte Banken am Leben gehalten. Aus Sicht der Autoren sollte der diesjährige Bankenstresstest daher auch dazu genutzt werden, ein realistisches Bild der Vermögenslage der Banken zu vermitteln. Institute, die nach der Krise die Kapitalanforderungen nicht erfüllten, müssten abgewickelt werden. Gesunde Banken sollten dagegen durch einen supranationalen Covid-Fonds rekapitalisiert werden. Als Vorbild schwebt den Autoren das US-Rettungsprogramm TARP vor, mit dem die US-Regierung seinerzeit die von der Finanzkrise getroffenen US-Banken gestützt hatte.

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