HAMBURG/COTTBUS (dpa-AFX) - Die Umweltorganisation Greenpeace will mit einer formellen Absichtserklärung ihr überraschendes Interesse am Kauf der Braunkohle-Sparte von Vattenfall in der Lausitz untermauern. Vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass die schwedische Landesorganisation von Greenpeace in einer ersten Stufe des europaweiten Verkaufsprozesses Interesse bekundet hatte. Jetzt habe die mit dem Verkauf betraute Bank eingeladen, eine Absichtserklärung abzugeben, hieß es in einer Mitteilung der Umweltorganisation vom Sonntag. Greenpeace-Managerin Annika Jacobson sagte: "Wir werden am 20. Oktober unsere Absichten präzisieren."
Greenpeace will mit einem Kauf der Gruben und der Kohle-Kraftwerke in Sachsen und Brandenburg verhindern, dass dort weitere Tagebaue erschlossen werden. Einige Beobachter halten das für einen PR-Gag mit wenig realistischen Chancen für Greenpeace - darunter Vattenfall-Betriebsräte. Der Verkaufsprozess wird sich nach Konzernangaben noch mindestens bis ins Jahr 2016 hinziehen. Wie viele Interessenten es derzeit gibt, ist unklar. Zwei tschechische Unternehmen sind nach eigenen Angaben darunter: der Energieversorger CEZ und die Holding EPH, der bereits der Braunkohle-Förderer Mibrag in Sachsen-Anhalt gehört.