Investing.com - Einmal mehr steht Tesla (NASDAQ:TSLA) im Rampenlicht, doch diesmal sind es nicht die Innovationen des Unternehmens oder Elon Musks kryptische Tweets, die die Schlagzeilen dominieren. Der US-Elektrofahrzeuggigant hat seine Reichweitenschätzungen für verschiedene Modelle nach unten justiert – eine Reaktion auf neue Vorgaben der US-Behörden.
Die Änderungen betreffen Modelle wie das Model X, S, Y und 3 für das Jahr 2023. Die aktuellen Reichweitenangaben auf der Tesla-Website weichen teils erheblich von den bisherigen Werten ab.
Das Model Y Long Range EV zeigt nun eine Reichweite von 310 Meilen auf der Tesla-Seite – ein Schritt zurück im Vergleich zu den zuvor geschätzten 330 Meilen, die von der Environmental Protection Agency (EPA) kommuniziert wurden. Performance-Enthusiasten müssen sich ebenfalls umstellen: Die Reichweite des Model Y Performance sank von 303 Meilen auf 285 Meilen.
Die Änderungen variieren je nach Modell und umfassen auch kleinere Anpassungen, wie die Verringerung der geschätzten Reichweite des Model X Plaid von 333 Meilen auf 326 Meilen.
Auffällige Veränderungen gab es beim Model S Plaid, dessen geschätzte Reichweite von 396 Meilen auf 359 Meilen angepasst wurde, vergleicht man die aktuellen Angaben auf der Tesla-Website mit einer archivierten Version von vor einigen Tagen.
In der Vergangenheit hatte Tesla bereits mit Optimismus bei den Reichweitenschätzungen für Unmut bei den Kunden gesorgt. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass vor rund einem Jahrzehnt der Algorithmus für die Reichweitenschätzung manipuliert wurde, was zu überoptimistischen Prognosen führte. Die Reichweite eines Elektroautos ist vor allem in den USA eines der wichtigsten Kriterien für Verbraucher, sich für oder gegen ein E-Auto zu entscheiden.
Nach Recherchen von Reuters hatte Tesla 2022 heimlich ein "Diversion Team" eingerichtet. Dieses Team soll Kunden, die sich über die Reichweite ihrer Fahrzeuge beschwerten, von Wartungsterminen abgehalten haben - ein Umstand, der Tesla in den Fokus bundesstaatlicher Ermittlungen rückte. Im Oktober musste das Unternehmen auf Verlangen der Behörden Angaben zur Reichweite seiner Fahrzeuge machen.
Die Ursachen für die neuerlichen Änderungen liegen in den neuen Vorschriften der US-Umweltbehörde EPA. Elektrofahrzeughersteller sind nun angehalten, die Reichweite und Kraftstoffeffizienz im Original- oder Standardfahrmodus zu testen. Fehlt ein Standardmodus, verlangt die EPA Tests sowohl im effizientesten als auch im ineffizientesten Modus. Die Regelungen wurden im Juli 2022 verabschiedet und gelten ab 2024.
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