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Tesla will aufholen: Musk kündigt Supercomputer-Offensive an – Nvidia unter Druck

Veröffentlicht am 24.07.2024, 20:46
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Investing.com - Die Aktien des Chip-Giganten Nvidia (NASDAQ:NVDA) gerieten am Mittwoch stark unter Druck und verloren mehr als 4 % an Wert. Grund für den Kursrutsch war eine Ansage von Elon Musk, CEO von Tesla (NASDAQ:TSLA), während des Earnings Calls seines Unternehmens am Dienstagabend nach US-Börsenschluss. Musk kündigte an, dass Tesla seine Investitionen in den firmeneigenen Supercomputer Dojo erheblich erhöhen und damit Nvidia den Rang ablaufen wolle.

Dojo, ein von Tesla entwickelter Supercomputer, soll die Kapazitäten des Unternehmens im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) massiv erweitern. Er dient primär dem Training neuronaler Netze für Teslas Autopilot- und Full-Self-Driving-Systeme (FSD), die stark auf Computer Vision angewiesen sind. Computer Vision ist die Fähigkeit von Computern, visuelle Daten aus der Umgebung zu erfassen und zu interpretieren – ein essenzielles Element für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Dojo soll es Tesla ermöglichen, enorme Datenmengen effizient zu verarbeiten und so die Leistungsfähigkeit ihrer selbstfahrenden Technologie zu steigern. Dojo baut auf dem von Tesla entwickelten D1-Chip auf.

Musks lobende, aber auch besorgte Worte

Obwohl Musk Nvidias Umsetzung und die Leistungsfähigkeit ihrer Hardware lobte, äußerte er Bedenken bezüglich der Verfügbarkeit von Nvidias GPUs (Graphics Processing Units). Er wies darauf hin, dass die Nachfrage nach Nvidia-Chips so hoch sei, dass es fraglich ist, ob Tesla die benötigten GPUs stets in ausreichender Menge erhalten könne.

„Offensichtlich ist es ihre Pflicht, den Preis für GPUs auf ein Niveau anzuheben, das der Markt tragen kann, und das ist sehr hoch“, sagte Musk und kündigte an, dass Tesla seine Bemühungen bei Dojo verdoppeln werde. Er sehe einen Weg, mit Dojo mit Nvidia konkurrieren zu können. Weiter meinte er, dass Tesla Dojo „wirklich zum Laufen bringen muss“ und er fest davon überzeugt sei, dass dies gelingen werde.

Expertenmeinung

Nach Musks Äußerungen erklärte Roey Kosover, Managing Director bei FinYX, gegenüber Investing.com, dass der Markt „aus den richtigen Gründen an Elon Musk glaubt“. Er habe ein außergewöhnliches Unternehmen aufgebaut und die Aktionäre hätten erheblich davon profitiert. Musk habe die Fähigkeit, die Märkte sowohl im Bereich Kryptowährungen als auch im traditionellen Finanzsektor nachhaltig zu beeinflussen.

Dennoch wies Kosover darauf hin, dass einige von Musks Behauptungen nicht immer zutreffen. So hatte Musk bereits 2016 angekündigt, dass es innerhalb von zwei Jahren vollständig autonome Tesla-Fahrzeuge geben würde – ein Versprechen, das bisher nicht eingelöst wurde.

„Daher sollte seine jüngste Behauptung, dass Teslas Dojo mit Nvidia konkurrieren würde, nicht unbedingt für bare Münze genommen werden“, argumentierte Kosover. Er zweifelte daran, dass Tesla jemals anstreben würde, die 10.000 aktuellen Anwendungen zu unterstützen, die mit Nvidia-Technologie interagieren können. Zudem werde Nvidia sich auch in Zukunft weiterentwickeln. Selbst wenn Dojo irgendwann die heutigen Fähigkeiten von Nvidia erreiche, würde Nvidia zu diesem Zeitpunkt bereits weiter fortgeschrittene Technologien entwickelt haben. Der Wettbewerbsvorteil, den Nvidia derzeit innehat, sei dynamisch und Tesla müsste kontinuierlich aufholen.

Zusätzlich betonte Kosover, dass die meisten Experten glauben, Dojo sei noch etwa zehn Jahre davon entfernt, den aktuellen Stand von Nvidia zu erreichen. Nvidia habe ein „unglaubliches Track Record, sich ständig weiterzuentwickeln und zu expandieren“.

Rücksetzer als Kaufgelegenheit?

Zum Schluss meinte Kosover, dass Musks Kommentare zwar darauf abzielen könnten, den Kurs von Nvidia negativ zu beeinflussen, um so Investitionen in Tesla zu lenken, angesichts der Tatsache, dass Nvidia vom Markt im Vergleich zu seinen Konkurrenten mit einer Prämie bewertet werde. Jedoch müssten Anleger nur eine gründliche Analyse von Nvidia und der aktuellen Situation durchführen, um zu erkennen, dass es sich bei dem Rücksetzer um eine Kaufgelegenheit für Nvidia-Aktien handelt, solange sie die langfristigen Aussichten des Unternehmens im Auge behalten.

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