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Tesla-Aktie: Bewertungsbedenken!

Veröffentlicht am 21.04.2022, 13:30
© Reuters
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Investing.com - Besser als erwartet ausgefallene Gewinne und Umsätze im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres haben die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) am Donnerstag im US-Frühhandel Handel um fast 7 % in die Höhe schnellen lassen.

Wie hat Tesla im ersten Quartal abgeschnitten?

Der Elektroautobauer meldete für das erste Quartal einen bereinigten Gewinn je Aktie von 3,22 Dollar, nach 93 Cent im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit 2,27 Dollar je Aktie gerechnet. Tesla erzielte 18,76 Milliarden Dollar Umsatz - ein Plus von 81 % im Vergleich zum Vorjahr. Hier wurden 17,92 Milliarden Dollar prognostiziert.

Der Free Cashflow (FCF) Teslas belief sich im Quartal auf insgesamt 2,23 Milliarden Dollar, gegenüber 293 Millionen Dollar im Vorjahr und einer Konsensschätzung von gerade einmal 671,8 Millionen Dollar.

Vor allem aber lag die Bruttomarge im Automobilgeschäft bei satten 32,9 %, gegenüber 26,5 % im Vorjahresquartal. Im Vorfeld des Zahlenwerks kursierte unter Analysten ein Konsens von 28,4 %. Die Bruttomarge des Unternehmens lag bei 29,1 % und damit ebenfalls über den erwarteten 25,8 %.

Der Ausblick

Tesla will sofort mit dem Ausbau seiner Produktionskapazitäten beginnen. Der EV-Pionier rechnet nach wie vor mit einem jährlichen Wachstum der Fahrzeugauslieferungen um 50 %, warnte jedoch, dass die Herausforderungen in der Lieferkette wahrscheinlich bis zum Ende des Jahres bestehen bleiben werden.

Die texanische Gigafactory soll noch in diesem Jahr Fahrzeuge vom Typ Model Y mit 4680 Zellen (strukturelle Akkus) und 2170 Zellen (nicht-strukturelle Akkus) produzieren. Auch bei der Industrialisierung des Tesla Cybertrucks seien Fortschritte zu verzeichnen, so das Unternehmen.

Musks Vergütung

Mit dem jüngsten Gewinnbericht hat Tesla-CEO Elon Musk drei wichtige Performance-Ziele erreicht, die mit einer Vergütung in Höhe von insgesamt 23 Milliarden Dollar einhergehen.

Jede Tranche berechtigt Musk zum Kauf von 8,4 Millionen Tesla-Aktien zum Preis von 70,01 Dollar je Aktie. Dies entspricht einem Abschlag von bis zu 90 % gegenüber dem Schlusskurs der Aktie von 977,20 Dollar am Mittwoch.

Folglich bringen die drei Optionen, die nach der starken Performance von Tesla im März-Quartal ausübbar werden, Musk eine Vergütung von rund 23 Milliarden Dollar.

Erst vor wenigen Tagen hat Musk ein Übernahmeangebot für Twitter (NYSE:TWTR) in Höhe von 43 Milliarden Dollar abgegeben. Einige Analysten prophezeien, dass der Tesla-Mitgründer sich Geld gegen seine Anteile an Tesla leihen könnte.

Das sagen die Analysten zu den Zahlen

Goldman Sachs-Analyst Mark Delaney bekräftigte seine Kaufempfehlung und sein Kursziel von 1.200 Dollar. Der Geschäftsbericht zeige die Vorzüge des Tesla-Modells und der Kostenführerschaft, so Delaney in einer Kundenmitteilung.

"Wir gehen zwar davon aus, dass die Inputkosten in diesem Jahr steigen werden (und außerdem schätzen wir, dass die Schließung von Giga Shanghai im zweiten Quartal einen Gegenwind von 50 bis 100 Basispunkten auf die Non-GAAP-Bruttomarge im Automobilbereich bedeuten könnte), doch wir glauben, dass Tesla dies größtenteils kompensieren kann, und zwar nicht nur durch höhere Preise, sondern auch durch Verbesserungen, u. a. beim Casting, intern entwickelte 4680-Zellen und das Hochfahren der Fabriken in Austin und Berlin", so Delaney.

John Murphy, ein Analyst der Bank of America (NYSE:BAC), hat seine Einstufung auf "Neutral" und sein Kursziel von 1.300,00 Dollar pro Aktie nach einer "soliden" Performance beibehalten.

"Wir befürchten, dass die TSLA-Aktie bereits perfekt bepreist sein könnte (oder zumindest für ein hyperbolisches Wachstum), so dass kurzfristige Gewinnsteigerungen nicht ausreichen könnten, um die Bullen zu einem positiven Urteil über die Aktie zu bewegen. Vor diesem Hintergrund bekräftigen wir unsere neutrale Bewertung", schrieb Murphy an seine Kunden.

Citi-Analyst Itay Michaeli erhöhte nach einem "beeindruckenden ersten Quartal" das Kursziel für Tesla von 313,00 auf 375,00 Dollar. Der Analyst beurteilt Teslas Marktführerschaft bei Elektrofahrzeugen konstruktiv, ist aber skeptisch gegenüber der AV/FSD-Architektur des Unternehmens.

"Die aktuelle Bewertung ist unserer Meinung nach nach wie vor problematisch, zumal die Handvoll anderer Unternehmen, die zuvor eine Marktkapitalisierung wie die von Tesla erreicht haben, einen Bruttogewinn von durchschnittlich 100 Milliarden Dollar erwirtschaftet haben, während Tesla im ersten Quartal gerade einmal 22 Milliarden Dollar auf Jahresbasis erzielte", schrieb Michaeli in einer Notiz.

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