😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Thyssen-Chef - Konzernaufspaltung notfalls auch ohne Tata-Deal

Veröffentlicht am 28.02.2019, 15:20
© Reuters. Guido Kerkhoff, CEO of steelmaker Thyssenkrupp AG, gestures during the annual shareholders meeting in Bochum
TKAG
-

- von Tom Käckenhoff

Düsseldorf (Reuters) - Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff treibt die Konzernaufspaltung voran und will sich davon auch im Falle eines Scheiterns des Stahl-Joint-Ventures mit Tata nicht abbringen lassen.

"Das eine hat wirklich mit dem anderen absolut gar nichts zu tun", sagte der Manager am Mittwochabend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. "Sollte ein Joint Venture rein fiktiv überhaupt nicht stattfinden, dann ist das für die Machbarkeit der Teilung überhaupt kein Problem." Die Stahlsparte seines Konzerns trage ihre Kosten selbst. Das Joint Venture sei aber wichtig, weil es den Unternehmen Synergien von 400 bis 500 Millionen Euro ermögliche.

Als Finanzchef hatte Kerkhoff die Verhandlungen mit Tata maßgeblich geführt. Die Konzerne wollen den zweitgrößten europäischen Stahlkonzern nach ArcelorMittal schmieden. Einige Investoren hatten die Pläne von Beginn an als unzureichend kritisiert. Sie forderten weitergehende Schritte, um die vom Stahl über Autoteile bis zum Aufzugsgeschäft und U-Bootbau reichenden Geschäfte des Traditionskonzerns rentabler aufzustellen. Nach der Übernahme des Chefpostens von dem im Juli zurückgetretenen Heinrich Hiesinger verpasste Kerkhoff den Sparten zunächst konkrete Zielvorgaben, ehe er dann den Plan zur Konzernaufspaltung aus der Tasche zog. Thyssenkrupp (DE:TKAG) soll in zwei Unternehmen aufgeteilt werden: Eine Industrial AG um die ertragsreiche Aufzugssparte und eine Materials AG um den Stahl und den Werkstoffhandel.

Die anfängliche Euphorie am Markt ist verpufft. Die Thyssen-Aktie notierte am Donnerstag zeitweise 1,4 Prozent im Minus und in Sichtweite ihres Dreijahrestiefs von Mitte Februar, als sie auf 12,94 Euro abgesackt war.

NICHT UM JEDEN PREIS

© Reuters. Guido Kerkhoff, CEO of steelmaker Thyssenkrupp AG, gestures during the annual shareholders meeting in Bochum

Kerkhoff betonte zwar, er sei weiterhin zuversichtlich, dass das Bündnis mit Tata im Frühjahr abgeschlossen werden könne. Zugleich spielte er das Thema allerdings herunter: "Bringt es uns um, wenn es nicht stattfindet? Nein."

Die EU-Kommission hat mittlerweile in ihrem "Statement of Objections" ihre Vorstellungen konkretisiert, unter welchen Bedingungen die Fusion stattfinden könnte. Neue Themen hätten die Wettbewerbshüter dabei nicht aufgebracht, sagte der Thyssen-Chef. Die Behörde hatte bereits im Oktober drei Bereiche genannt, die sie kritisch betrachtet: Stahl für Verpackungen, für die Automobilindustrie und Elektrostahl.

Kerkhoff wollte keine Details möglicher Zugeständnisse an die EU-Kommission nennen. Er ließ aber durchblicken, dass er trotz der jahrelangen Bemühungen nicht um jeden Preis den Zusammenschluss besiegeln werde. "Wir wollen natürlich nicht die Synergien, die wir uns erhoffen, aufs Spiel setzen." Auch die Arbeitnehmerseite hatte bereits vor einem zu großen Entgegenkommen gewarnt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.