Investing.com - Die Toshiba-Aktie (T:6502) schloss in Tokio um 1,6 % höher, nachdem der japanische Elektronikkonzern seinen bisherigen Aufspaltungsplan in drei Teile aufgegeben und sich stattdessen für eine Zweiteilung entschieden hatte. Auf diese Weise sollen ausländische Investoren besänftigt werden.
Der überarbeitete Plan sieht vor, dass das Unternehmen bis März 2024 die Bereiche elektronische Geräte und Speicherlösungen abspaltet. Die Muttergesellschaft wird das Geschäft mit Energiesystemen und -lösungen, einschließlich des digitalen Batteriegeschäfts, sowie ihre Beteiligung an dem Flash-Speicherunternehmen Kioxia Holdings behalten.
Außerdem trennt sich das Toshiba von Geschäftsbereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Dazu gehört der Verkauf einer Beteiligung in Höhe von 55 % an einem Gemeinschaftsunternehmen für Klimaanlagen an den Partner Carrier für rund 868 Millionen Dollar. Ebenso ist geplant, die Aufzugs- und Beleuchtungssparte zu veräußern.
Der vorherige Plan sah die Aufteilung des Unternehmens in drei Einheiten vor - eine für Infrastruktur, eine zweite für elektronische Geräte und eine dritte, die die Kioxia-Beteiligung und andere Vermögenswerte umfasst.
Dieser Plan stieß auf großen Widerstand, insbesondere bei ausländischen Investoren, die nach dem Bilanzskandal, der den Elektronikkonzern 2015 erschütterte, große Anteile erworben hatten.
Letzten Monat bezeichnete der Anteilseigner 3D Investment Partners aus Singapur den Plan als "das Ergebnis eines fehlerhaften Prozesses", bei dem die grundlegenden Probleme des Unternehmens nicht angegangen worden seien. Toshiba solle nur dann mit seinem Teilungsplan fortfahren, wenn sich zwei Drittel der Aktionäre dafür aussprechen. Der Ausschuss zur Überprüfung der Strategie von Toshiba wurde um die Prüfung von Alternativen gebeten, einschließlich des Verkaufs des gesamten Unternehmens an einen privaten Investor.
In einem Schreiben eines anderen Investors, Farallon Capital Management, vom 18. Januar hieß es: "Das Kernproblem von Toshiba ist das mangelnde Vertrauen zwischen dem Management und seinen Aktionären, das zu einem vier Jahre andauernden Konflikt geführt hat".