LONDON (dpa-AFX) - Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce (LON:RR) ist 2021 nach herben Verlustjahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Obwohl der Umsatz um gut zwei Prozent auf 11,2 Milliarden britische Pfund (13,4 Mrd Euro) zurückging, blieb unter dem Strich ein Gewinn von 120 Millionen Pfund, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte Rolls-Royce einen Verlust von 3,2 Milliarden Pfund erlitten. Schon 2018 und 2019 hatte der Konzern tiefrote Zahlen geschrieben.
Rolls-Royce-Chef Warren East berichtete von Fortschritten beim krisenbedingten Sparprogramm, dem tausende Arbeitsplätze zum Opfer fielen. Die Umstrukturierung im Triebwerksbau für Passagier- und Frachtflugzeuge sei weitgehend abgeschlossen, was sich in Form höherer Produktivität und nachhaltig gesunkener Kosten zeige. Hoffnung macht der Konzernführung die geplante Frachtversion des Airbus (PA:AIR) A350. Die ersten Käufer der A350F hätten bereits 58 Rolls-Royce-Triebwerke bestellt. Airbus will die erste A350F im Jahr 2025 ausliefern.
Belastet von der Marktschwäche rund um den Angriff Russlands auf die Ukraine sackte der Aktienkurs des Unternehmens in London am Vormittag um 15 Prozent ab.
Der Einbruch des Luftverkehrs und die Notlage vieler Airlines in der Corona-Krise hat Rolls-Royce noch stärker getroffen als andere Triebwerkshersteller. Im Gegensatz zu General Electric (NYSE:GE) , Safran (PA:SAF) , der Raytheon-Technologies-Tochter Pratt & Whitney und der deutschen MTU (DE:MTXGn) haben sich die Briten ganz auf Antriebe für Großraumflugzeuge von Boeing (NYSE:BA) und Airbus verlegt, die auf Langstreckenverbindungen zum Einsatz kommen. Das Geschäft mit Fernflügen ist infolge der Pandemie besonders stark eingebrochen und erholt sich schleppender von der Krise als der Verkehr auf der Kurz- und Mittelstrecke.