😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Uber-Investor Softbank kämpft um Einfluss in den USA

Veröffentlicht am 12.04.2019, 13:54
Aktualisiert 12.04.2019, 13:55
© Reuters. FILE PHOTO: A journalist raises her hand to ask a question to Japan's SoftBank Group Corp Chief Executive Masayoshi Son during a news conference in Tokyo
MBGn
-
BMWG
-
7203
-
UBER
-

- von Heather Somerville

San Francisco (Reuters) - Der japanische Technologieinvestor Softbank macht zur Absicherung seiner milliardenschweren Investments der Regierung in Washington Zugeständnisse bei der Beteiligung an US-Unternehmen.

Der Konzern sei bereit, auf Sitze in Aufsichtsräten zu verzichten und werde künftig eine passive Rolle einnehmen bei amerikanischen Technologie-Startups, erklärte Marcelo Claure, operativer Chef der Softbank Group, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir wissen, dass diese Deals überprüft werden - wir haben uns an das gehalten, was die US-Regierung will", ergänzte er.

Die Japaner haben in etliche neu gegründete Tech-Firmen in den USA Milliarden gesteckt, dazu gehört der vor dem Börsengang stehende Fahrdienstvermittler Uber (NYSE:UBER). Doch seit dem vergangenen Jahr prüft die US-Regierung über den Ausschuss CFIUS ausländische Investitionen strenger im Hinblick darauf, ob sie ein Risiko für die nationale Sicherheit oder die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft sind. Zahlreiche ausländische Investoren schreckte dies bereits ab. Softbank geht bei CFIUS ein und aus, denn die Japaner engagieren sich in sicherheitsrelevanten Technologiefeldern wie Künstliche Intelligenz, Daten-Analyse oder autonomem Fahren. "Wir werden Wege finden, in den Vereinigten Staaten weiter zu investieren", sagte Claure.

Der Softbank-Manager betonte, sein Konzern gäbe die Zugeständnisse an die USA nicht, wenn Softbank diese Tech-Unternehmen leiten würde. Aber da es sich nur um Beteiligungen handele, sei das in Kauf zu nehmen. Bei welchen Firmen Softbank auf Einfluss verzichtete, wollte er nicht sagen. Nur soviel: "Wir stecken in vielen Gesprächen mit der US-Regierung, da muss man sich entscheiden, welchen Kampf man ausfechtet." Unklar ist die Situation bei Uber, wo die Japaner im Januar 2018 für acht Milliarden Dollar einen Anteil von 15 Prozent erwarben. Hier hätte Softbank Anspruch auf zwei Aufsichtsratssitze und wird sich Claure zufolge vielleicht auch noch um grünes Licht von CFIUS bemühen. Er ergänzte jedoch: "Das hatte bisher keine Priorität für uns." Softbank habe auch so guten Kontakt zum Uber-Management.

60 MILLIARDEN DOLLAR FÜR DIE MOBILITÄT DER ZUKUNFT

© Reuters. FILE PHOTO: A journalist raises her hand to ask a question to Japan's SoftBank Group Corp Chief Executive Masayoshi Son during a news conference in Tokyo

Seit seinem Amtsantritt als Chief Operating Officer (COO) bei Softbank im Mai vergangenen Jahres hat Claure, ein Amerikaner bolivianischer Abstammung, viel Zeit mit Lobbyarbeit in Washington verbracht. "Meine erste Aufgabe war es, den Austausch mit der US-Regierung zu verbessern und ihr zu erklären, was Softbank überhaupt ist", sagte der Ex-Manager von US-Telekomausrüstern. Dazu holte er sich Verstärkung durch den früheren Ford-Lobbyisten Ziad Ojakli, den ehemaligen Sicherheitsberater des US-Kongresses Jeffrey Dressler sowie Ex-Mitarbeiter aus dem Weißen Haus und dem US-Handelsministerium.

Der japanische Telekomkonzern ist über seinen 100 Milliarden Dollar schweren Vision Fund, ein von Saudi-Arabien mitfinanziertes Investmentvehikel, mittlerweile weltweit einer der größten Geldgeber für Mobilitätsdienste aller Art. In den vergangenen Jahren pumpten die Japaner 60 Milliarden Dollar in mehr als 40 Unternehmen, die Car-Sharing, Liefer- oder Fahrdienste anbieten. Das ergaben die Auswertung von Daten und Gespräche mit einem Dutzend Quellen, die mit der Strategie von Softbank vertraut sind. Zu den größten Zielfirmen gehören neben Uber und der General-Motors-Tochter Cruise in den USA, Ola in Indien, Didi in China und Grab in Singapur. Mit Toyota (T:7203) gründete Softbank im vergangenen Jahr das Joint Venture Monet Technologies, um selbst fahrende Mobilitätsdienste zu entwickeln.

In Deutschland stieg der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 aus Berlin ("wirkaufendeinauto.de") dank einer Finanzspritze von Softbank zu einem der am höchsten bewerteten Startups in Europa auf. Doch zum größten Mobilitätsdienstleister weltweit wollen die deutschen Autobauer Daimler (DE:DAIGn) und BMW (DE:BMWG) mit ihrem neuen Gemeinschaftsunternehmen werden mit den Angeboten Reach Now, Charge Now, Free Now, Park Now, Share Now. Softbank-Chef Masayoshi Son sei gleichwohl "der wahre Herrscher der künftigen Mobilität", sagte Tom De Vleesschauwer, Strategieexperte von IHS Automotive.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.