Berlin, 29. Aug (Reuters) - Die deutsche Ernte fällt in diesem Jahr nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums unterdurchschnittlich aus. Bei Getreide einschließlich Körnermais werde sie um 3,3 Prozent unter dem Schnitt der Jahre 2013 bis 2018 bleiben, sagte Ressortchefin Julia Klöckner am Donnerstag in Berlin. Immerhin: Die Ausbeute sei um 18 Prozent besser als im extremen Dürrejahr 2018. "Erneut merken wir, dass es große regionale Unterschiede gibt", sagte die CDU-Politikerin. In Brandenburg etwa sei es wieder sehr trocken gewesen, während sich die Lage in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein entspannt habe.
Finanzielle Unterstützung für die Bauern wie im vergangenen Jahr stellte Klöckner diesmal nicht in Aussicht. "Es wird keine Dürrehilfen geben", sagte sie. Grund sei, dass die Schäden diesmal kein "nationales Ausmaß" erreicht hätten.
Bei Kartoffeln und Zuckerrüben seien die Ernteaussichten aufgrund der Trockenheit erneut mäßig. "Bei Obst erwarten wir dagegen in gutes Ergebnis", sagte Klöckner. Der Weinjahrgang dürfte ebenfalls ordentlich werden, auch wenn vielerorts die Wasserspeicher noch nicht wieder richtig aufgefüllt seien.
Zuvor hatte bereits der Bauernverband über Ernteeinbußen geklagt. "Die Klimaveränderungen spüren wir", sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied. "Das ist eine zunehmende Herausforderung." Er forderte daher Hilfe von der Politik - etwa eine steuerliche Förderung sowie Anschubkapital für den Aufbau einer Versicherung, damit sich Bauern gegen solche Risiken absichern könnten.