Investing.com - Geldinstitute in den USA erhöhen die Zinsen, die sie ihren Kunden für deren Einlagen zahlen. Das könnte laut einem neuen Bericht des Goldman Sachs-Ökonomen Joseph Briggs die Rentabilität der Institute belasten.
Der Straffungszyklus der US-Notenbank Fed hat die Verzinsung von US-Staatsanleihen in die Höhe getrieben. Parallel dazu haben die Banken die Zinsen für Einlagezertifikate heraufgesetzt, um so überhaupt mit T-Bills konkurrieren zu können. Die Zinsen auf Sparkonten bleiben derweil bei mageren 0,2 %, dürften aber laut den Goldmännern steigen.
Laut Goldman sehen sich die Banken mit zwei wesentlichen Faktoren konfrontiert, die sie zur Erhöhung der Einlagezinsen bewegen werden: Erstens hat das rasche Tempo der Zinserhöhungen zu einer Reihe konkurrierender Sparprodukte geführt, darunter Einlagenzertifikate und Geldmarktfonds. Deshalb stehen die Banken zunehmend unter dem Zwang, die Einlagezinsen zu erhöhen. Und zweitens ist es für die Kunden nun viel einfacher, ihre Einlagen über Online-Banking zu einem konkurrierenden Institut mit besseren Zinskonditionen zu transferieren.
Höhere Einlagenzinsen könnten sich jedoch nach Einschätzung von Goldman Sachs (NYSE:GS) als nachteilig für die Banken erweisen, die diese anbieten. Das liegt daran, dass diese höheren Zinssätze die Marge zwischen Zinsaufwand und Zinsertrag aufzehren.
"Dies wiederum könnte die Kreditvergabe und das Wachstum belasten, weil Rentabilitätsrückgänge die Zukunftsaussichten der Institute schmälern und Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der Bilanzen aufkommen lassen könnten. Im Ergebnis würden die Banken ihre Kreditvergabestandards verschärfen und stattdessen ihre Kapitalpolster stärken", schrieb Briggs.
von Robert Zach