Investing.com - Nach der jüngsten Herabstufung des langfristigen Kreditratings der Vereinigten Staaten durch Fitch Ratings am Dienstag war die Gemütslage der Marktteilnehmer von Unsicherheit geprägt. Die Renditen von US-Staatsanleihen entwickelten sich am Mittwoch uneinheitlich, als die Marktteilnehmer ihre Blicke gespannt auf die Aussichten für die US-Wirtschaft richteten.
Die Rendite 10-jähriger Bonds fiel um über drei Basispunkte auf 4,02 %. Gestern hatte sie den höchsten Stand seit Anfang Juli erreicht. Die Zweijahresrendite notierte zuletzt fast sechs Basispunkte niedriger bei 4,85 %. Die Rendite 30-jähriger Staatsanleihen bewegte sich derweil auf der Stelle bei 4,10 %. Renditen und Kurse bewegen sich umgekehrt zueinander. Eine Änderung von 0,01% entspricht 1 Basispunkt.
Die Investoren analysierten mit besonderem Augenmerk den Zustand der US-Wirtschaft, nachdem Fitch Ratings in der Nacht auf Mittwoch das langfristige Kreditrating der USA von AAA auf AA+ herabgestuft hatte.
Die Agentur begründete diese Herabstufung mit einer "fiskalischen Verschlechterung in den nächsten drei Jahren" sowie mit Bedenken hinsichtlich der Regierungsstandards und den Belastungen im Zusammenhang mit der wachsenden Gesamtverschuldung. Schon zu Beginn des Jahres hatte Fitch die USA aufgrund des Streits zwischen Republikanern und Demokraten um die Schuldenobergrenze auf "Negativ Watch".
In seiner Erklärung betonte die Ratingagentur die beunruhigende Tendenz wiederholter Pattsituationen bezüglich der Schuldenobergrenze und last-minute Lösungen, die das Vertrauen in die finanzielle Führung des Landes untergraben hätten.
"Zwar gibt es keine echte Alternative zu US-Staatsanleihen, dennoch könnte die Abstufung ceteris paribus zu höheren Renditen führen, was wiederum die Aktienmärkte bremsen könnte", erklärten die Fondsberater von apano Investments in einer Notiz.
Parallel dazu richteten die Bondhänler ihre Aufmerksamkeit auf bevorstehende Konjunkturindikatoren, die Hinweise auf die zukünftige Entwicklung der US-Wirtschaft und die geldpolitische Stoßrichtung liefern könnten.
Den Höhepunkt am Mittwoch bildet der ADP-Jobbericht für Juli. Ökonomen erwarten einen Zuwachs von 189.000 Arbeitsplätzen, deutlich weniger als die 497.000 neuen Stellen im Juni.
Im Laufe der Woche werden weitere Daten zur Lage auf dem Arbeitsmarkt erwartet. Die Zahlen könnten Aufschluss über die nächsten geldpolitischen Schritte der Federal Reserve (Fed) geben, besonders im Hinblick auf die Zinsentwicklung.