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Verschwendet Amazon Geld mit seinen Filmen?

Veröffentlicht am 07.07.2019, 09:30
Aktualisiert 07.07.2019, 09:36
© Reuters.
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Einen Kassenhit zu kreieren ist nicht einfach. Obwohl der neueste Film von Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN:906866) – Late Night – positive Kritik erhielt, spiegelten die Kinokasseneinnahmen den Erfolg nicht wider. Der Film hat im Inland weniger als 20 Mio. US-Dollar eingebracht. Es ist auch unwahrscheinlich, dass er nach den kleinen Besucherzahlen an seinen Eröffnungswochenenden viel mehr erreichen wird.

Amazon gab 13 Mio. US-Dollar für die Rechte an Late Night aus und weitere 33 Mio. US-Dollar für die Vermarktung des Films. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes macht das Late Night zu einem bedeutenden Verlust für Amazon. Dies ist nur der Letzte in einer Reihe von den Verlustträgern, seit Amazon mit The Big Sick einen Hit gelandet hatte.

Während Amazon Millionen von Dollar in diese Filme investiert, gibt das Unternehmen auch viel Geld für die Verbesserung seines Logistiknetzwerks und die Beschleunigung des Versands für Prime-Mitglieder aus. Schließlich abonnieren die Verbraucher Prime genau aus diesem Grund: Schnelle Lieferung. Das wirft die Frage auf, ob Amazon weiterhin in Filme investieren und sich stattdessen auf andere Prime-Vorteile konzentrieren sollte oder nicht.

Der Unterschied zwischen einem Streaming-Hit und einem Kassenhit Während Late Night Probleme hatte, sein Publikum im Kino zu finden, sagte Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN:552484), dass Murder Mystery – der neuester Adam-Sandler-Film – an seinem Eröffnungswochenende fast 31 Millionen Zuschauer begeistern konnte. Das ist ein Rekord für einen Netflix-Originalfilm.

Doch die Kritiker haben den Film eher schlecht bewertet. Wenn Murder Mystery ins Kino gekommen wäre, hätte der Film wahrscheinlich auch Schwierigkeiten gehabt, Zuschauer zu finden, da er gegen solche Riesen wie Toy Story 4, Men in Black International, Aladdin und andere Kassenhits antreten müsste. Mindy Kaling und Emma Thompson haben vielleicht nicht ganz das gleiche Flair wie Adam Sandler und Jennifer Aniston, doch sie haben immer noch eine beachtliche Comedy-Star-Power. Auch die Indie-Komödie Booksmart hatte es trotz fast universeller Anerkennung schwer, Tickets zu verkaufen.

Vielleicht weiß Netflix etwas, was alle anderen nicht wissen. Ein erfolgreicher Film bedeutet nicht unbedingt, dass er an der Abendkasse Tickets verkauft. Amazon mag mit Late Night und so ziemlich jedem anderen Film, den das Unternehmen in den letzten zwei Jahren vertrieben hat, viel Geld verloren haben, doch das bedeutet nicht, dass diese Filme keinen Mehrwert für Prime Instant Video darstellen.

Was kostet das? Wenn Amazons Filme oft wertvoller für den Streaming-Service sind als im Kino, warum veröffentlicht Amazon sie dann nicht direkt bei Prime Video? Netflix veröffentlicht fast alle Filme überall am selben Tag. Nur wenige ausgewählte Oscar-Filme kommen ins Kino.

Für Amazon gibt es relativ wenig Kosten, doch erhebliche Vorteile.

Im Gegensatz zu Netflix verlässt sich Amazon nicht auf die Videoinhalte, um Prime-Abonnements zu generieren. Das Video hilft, die Prime-Mitglieder bei der Stange zu halten – was immer wichtiger wird. Das ist jedoch nicht der Hauptgrund, warum sich Leute bei Prime registrieren. Die Verbraucher entscheiden sich für Netflix, um Filme und TV-Serien zu streamen, sodass die kurze Kinoauswertung für Netflix viel mehr Wert schafft als für Amazon.

Dadurch, dass Filme ins Kino kommen, gibt Amazon die Möglichkeit, Filme in den Streaming-Dienst einzubinden, die möglicherweise bereits einen Gewinn erzielt haben. Obwohl das Unternehmen mehr für das Marketing ausgeben muss, glauben die Führungskräfte, dass die Nettokosten durch die Kinoauswertung geringer sein werden. Darüber hinaus könnten die Filme, die auch in Kinos laufen, positiver wahrgenommen werden als solche, die direkt ins Streaming gehen, auch wenn die Performance an der Kinokasse unterdurchschnittlich ist.

Die Summe, die Amazon für die Originalfilme und das Marketing ausgibt, ist im Vergleich zu den enormen Investitionen in den Versand relativ gering. Sie steht in einem angemessenen Verhältnis zum Wert, den die Prime-Mitglieder auf jeden Nutzen des Dienstes legen. Während Amazon bei den meisten der Kinoreleases, gemessen am Ticketverkauf, Geld verliert, ist es erwähnenswert, dass Netflix auch bei den Filmen mit ihren minimalen Kasseneinnahmen “Geld verliert”.

Die Investoren von Amazon sollten sich keine Sorgen um ein weiteres enttäuschendes Wochenende im Kino machen. Entspannen, etwas Popcorn bei Amazon bestellen und warten, bis Late Night bei Prime Video verfügbar ist.

John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und am 29.06.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Netflix.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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