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Volkswagen-Gruppe bleibt die Nr. 1 weltweit – 3 Dinge, die Anleger dazu wissen sollten

Veröffentlicht am 08.06.2019, 09:13
Aktualisiert 08.06.2019, 12:27
© Reuters.

Auch für Anleger immer wieder eine spannende Frage: Wer ist der Champion der Branche? In der Automobilindustrie ist es seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nachdem die italienisch-französische Hochzeit nun geplatzt ist, dürfte der Weg für Volkswagen (WKN:766403) frei sein, um sich auch in diesem Jahr die Krone aufzusetzen. Wobei: Es kommt sehr darauf an, was man misst.

Der Kampf um die Spitze Seit Renault (WKN:893113) und Nissan (WKN:853686) ihre Allianz geschmiedet haben, sind es vier Markengruppen, die sich um den ersten Platz keilen. Der frühere Primus General Motors (WKN:A1C9CM) ist zwar mittlerweile ganz schön abgeschlagen, aber trotzdem nicht zu vernachlässigen. Ganz vorne sind es nun jedoch Volkswagen und Toyota (WKN:853510), die sich je nach aktueller Form abwechseln.

Über die Kombination von Renault-Nissan und Fiat Chrysler Automobiles (WKN:A12CBU) wäre ein neuer Spitzenreiter entstanden — zumindest, wenn man auch die japanischen und chinesischen Marken weiterhin dazugezählt hätte. Daraus wird jedoch nichts. Folglich bleibt es dabei, dass die Volkswagen-Gruppe nach dem ersten Jahresdrittel das Feld knapp vor Toyota anführt. Die Schwäche im Januar und Februar hat zwar Marktanteile gegenüber Toyota gekostet, aber bereits im April gelang es wieder, ein kleines Stück wegzuziehen.

Knapp 3,4 Mio. verkaufte Pkw nennt die Statistik von focus2move, was 180.000 mehr sind als bei Toyota. Dabei ist allerdings zu beachten, dass das Absatzvolumen nur eine Möglichkeit ist, ein Ranking aufzustellen.

Wo Volkswagen nicht spitze ist Schauen wir uns beispielsweise den Konzernumsatz an, dann ist Toyota mit umgerechnet etwa 249 Mrd. Euro etwas größer. VW kommt „nur“ auf 238 Mrd. Euro über die letzten vier Quartale. Diese Umsätze sind allerdings schwer vergleichbar, weil sie auch die China-Joint-Ventures sowie jede Menge Tochterunternehmen, die nur wenig mit der Autobranche zu tun haben, umfassen. Klar ist die Sache hingegen, wenn es um die Marktkapitalisierung geht, wo die Japaner mehr als doppelt so viel auf die Waage bringen. Auch in der Rangliste der absatzstärksten Marke geht kein Weg an Toyota vorbei.

Was die Verkäufe im Premiumsegment angeht, liegt Mercedes mittlerweile wieder deutlich vor Audi, selbst wenn man etwa Porsche und Bentley dazuzählt. Auch bei Lkws ist der Daimler (WKN:710000)-Konzern das Maß aller Dinge. Die Konzernmarke Freightliner hatte beispielsweise in diesem Jahr einen unheimlich guten Lauf in den USA, mit monatlichen Marktanteilen von zeitweise nahezu 50 %. Die bald an die Börse gehende Traton Group hat also noch einiges aufzuholen.

Ein weiteres wichtiges Thema betrifft das elektrifizierte Fahrzeugsegment. Hier wurde gerade gemeldet, dass Tesla (WKN:A1CX3T) in den USA auch im Mai mehr verkauft hat als alle anderen zusammen. Damit wird deutlich, dass bisher weder Audi noch ein anderer Hersteller einen Tesla-Killer auf die Straßen bringen konnte. Immerhin konnte der e-Golf in Norwegen zwei Monate lang das Ranking anführen, als der Nachschub des Model 3 stockte. Jetzt im Juni scheint jedoch Tesla wieder mit Abstand zu übernehmen.

Je nachdem, auf welchen Aspekt wir uns fokussieren, ist Volkswagen also eher Jäger denn Gejagter. Aber ist das überhaupt wichtig?

Warum Größenvergleiche aufschlussreich sind Es zeigt sich immer wieder, dass es gut geführten Branchenchampions regelmäßig gelingt, die besten Margen einzufahren. Egal ob Smartphones, Cloud oder Windräder: Fast immer ist es die Nummer 1, welche die größte Preismacht ausspielen kann. Der Hauptgrund ist, dass eine größere Organisation in der Regel ihre Kosten auf mehr einzelne produzierte Einheiten verteilen kann. Kleinere Spieler können da nur dagegenhalten, wenn sie besonders innovativ agieren oder schlaue Kooperationen mit Mitbewerbern oder Zulieferern eingehen.

Die dominante Marke Toyota hat also definitiv gewisse Vorteile. Volkswagen kann allerdings durch ein kluges Steuern seines Markenreichs ähnliche Größenvorteile nutzen. Beispielsweise kommen nächstes Jahr wohl in kurzer Folge die kleinen Schwestermodelle VW e-Up II, Skoda Citigo EV und Seat e-Mii auf den Markt. Mit Gleichteilen können damit die Kosten gedrückt werden, während sich mit anderen Akzenten bei der Ausstattung und den Spezifikationen der Markt testen lässt. Volkswagen wird so sehr schnell lernen, was beim Publikum ankommt.

Da Toyota bei batterieelektrischen Autos eine sehr zurückhaltende Strategie fährt, könnte somit der Weg frei sein, um auch in der neuen elektrifizierten Welt den Sprung auf Platz 1 zu schaffen, sobald die Modelloffensive 2020 richtig losgeht. Dabei kommt es darauf an, die Skaleneffekte aus dem Verbrennergeschäft zu übertragen. Mit vielfältigen Aktionen wie dem kürzlich geschlagenen Nordschleife-Rekord mit dem vollelektrischen I.D. R zeigt VW, wie erst man es dabei meint.

Obwohl sich das alles für mich so darstellt, als ob die Wolfsburger auch in Zukunft den Championtitel behaupten können, sollten wir im Hinterkopf behalten, dass je nach Perspektive auch andere ganz vorne mitspielen. Ein Fehlschlag in der Modellpolitik oder ein neuer Skandal könnte VW jederzeit wieder zurückwerfen. Im Moment überwiegen jedoch die Chancen die Risiken aus meiner Sicht.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt Daimler.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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