Hamburg, 28. Okt (Reuters) - Volkswagen VOWG_p.DE wird heute (Mittwoch) erstmals seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals Geschäftszahlen veröffentlichen. Experten schätzen, dass Europas größer Autobauer im Zeitraum Juli bis September einen Betriebsverlust von rund 3,5 Milliarden Euro eingefahren hat. Der Wolfsburger Konzern hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der millionenfachen Manipulation von Abgaswerten im September 6,5 Milliarden Euro für Rückrufe zur Seite gelegt. Noch ist unklar, ob die Rückstellungen ausreichen werden, um alle Kosten zu decken. Denn europaweit muss Volkswagen acht Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen, um die Manipulationen zu beenden.
In den USA, wo der Skandal von der Umweltbehörde EPA im September öffentlich gemacht wurde, drohen Strafzahlungen von bis zu 18 Milliarden Dollar. Auch in anderen Ländern ermitteln Behörden gegen Volkswagen. Auf den Konzern rollt eine Prozesslawine zu: Anwälte sammeln Munition für Schadensersatzklagen, Investoren wollen erlittene Kursverluste erstattet haben. Hinzu kommen Kosten für die Rücknahme beanstandeter Fahrzeuge. Am Ende könnten die Gesamtkosten des Skandals für Volkswagen zwischen 20 bis 30 Milliarden Euro liegen, schätzen Experten.