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VORSCHAU-Anleger stochern nach Brexit-Votum noch immer im Nebel

Veröffentlicht am 01.07.2016, 14:46
Aktualisiert 01.07.2016, 14:50
© Reuters. A trader works in front of a news broadcast on a TV at the stock exchange in Frankfurt
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Frankfurt (Reuters) - Der erste Schock über das Brexit-Votum ist verdaut. Dennoch blicken Anleger skeptisch auf die neue Woche:

Innenpolitisches Hickhack in Großbritannien, Unsicherheiten über den Ablauf der Scheidung mit der EU und Sorgen vor einer Konjunkturabschwächung in ganz Europa drücken auf die Stimmung der Anleger. "Zwar ist der befürchtete Zusammenstoß mit dem Eisberg bislang zum Glück ausgeblieben, sodass der Eine oder Andere schon wieder das Tempo erhöht", sagt Volkswirt Carsten Klude von MM Warburg. "Wir halten diese Vorgehensweise aber für riskant und empfehlen zu warten, bis sich der Nebel lichtet."

Der Dax erholte sich in der alten Woche teilweise von seinem Einbruch in Folge des Brexit-Votums. Zwar baute er am Montag den größten Kurssturz seit 2008 aus, ab Dienstag ging es aber bergauf. Auf Wochensicht gewann der Leitindex bis Freitagmittag rund zwei Prozent auf 9760 Punkte. Noch stärker nach oben ging es beim britischen "Footsie", der um gut sechs Prozent zulegte. Er verbuchte trotz Brexit im vergangenen Monat mit einem Plus von 4,4 Prozent den größten Juni-Gewinn seit 2012.

QUO VADIS, GROSSBRITANNIEN

Doch Börsianer sind skeptisch, dass die Erholung nachhaltig ist. "In nächster Zeit wird es viele Unsicherheitsmomente für die europäische Wirtschaft geben", sagt Investmentstratege Lars Skovgaard Andersen von der Danske Bank. Einen ersten Hinweis darüber, wie es in Großbritannien in den Verhandlungen über den Ausstieg aus der EU weitergeht, gibt es am Dienstag. Dann stellen sich fünf Kandidaten für die Nachfolge des zurückgetretenen Premiers David Cameron erstmals den Abgeordneten. Weitere Wahlgänge folgen am Donnerstag und am 12. Juli..

Anleger blicken vor allem auf das Pfund Sterling, das nach dem Referendum massiv verloren hatte und mit 1,3118 Dollar auf den tiefsten Stand seit 31 Jahren gefallen war. "Bei eher kompromissbereiten Kandidaten dürfte sich das Pfund weiter erholen", sagt Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank (DE:CBKG). "Je weniger sich die Beziehung zwischen der EU und Großbritannien zu ändern scheint, desto besser für das Pfund."

An den Aktienmärkten kann es nach Meinung von Börsianern in der neuen Woche zu größeren Schwankungen kommen. Da viele Anleger den US-Unabhängigkeitstag am Montag für einen Kurzurlaub nutzen werden, müsse insgesamt mit relativ dünnen Umsätzen gerechnet werden.

KONJUNKTURDATEN SPIEGELN NEUE UNSICHERHEIT NOCH NICHT WIDER

© Reuters. A trader works in front of a news broadcast on a TV at the stock exchange in Frankfurt

In der ganzen Brexit-Gemengelage dürften es Konjunkturdaten schwer haben, sich durchzusetzen. Dabei stehen mit den Einzelhandelsumsätzen in der Euro-Zone (Dienstag) sowie der deutschen und britischen Industrieproduktion (Donnerstag) für die Finanzmärkte wichtige Wirtschaftsdaten auf dem Zettel. Diese seien nur bedingt aussagekräftig, da sie die Unsicherheit nach dem Brexit-Votum noch nicht widerspiegelten, betont Hans-Jörg Naumer, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei Allianz (DE:ALVG) Global Investors.

Interessant dürfte es dagegen am Freitag werden, wenn in den USA Zahlen zum Arbeitsmarkt für Juni veröffentlich werden. Von Reuters befragte Experten erwarten ein Plus von 180.000 Jobs. Im Mai waren nur 38.000 Stellen entstanden, deutlich weniger als erwartet. Die US-Notenbank hat daraufhin den Fahrplan für ihre Geldpolitik überdacht und Pläne für eine Zinserhöhung erst einmal auf Eis gelegt. Manch ein Börsianer rechnet mit nur einer Erhöhung in diesem Jahr, andere sehen die US-Notenbank erst 2018 wieder an der Zinsschraube drehen.

Auf Firmenseite rückt die Deutsche Börse in den Fokus von Anlegern. Die London Stock Exchange (LON:LSE) lädt am Montag zur Hauptversammlung ein, wo die LSE-Aktionäre über die geplante Fusion mit der Deutschen Börse abstimmen sollen. Diese steht seit dem Brexit-Votum auf wackeligen Beinen, da der Hauptsitz in London angesiedelt sein soll.

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