- von Angela Moon -
New York, 12. Sep (Reuters) - Die US-Börsen stehen vor einer Woche voller Nervosität: Auch die letzten Händler kehren aus ihrem Sommerurlaub zurück und versuchen den Kurs der US-Konjunktur zu ergründen, zu der wieder eine Flut von Konjunkturdaten veröffentlicht wird. Zudem ist der September traditionell ohnehin ein schwacher Monat fürs Aktiengeschäft und die Experten stellen sich darauf ein, dass die kommende Woche diesen Ruf festigt. "Der Monat, in dem man zurecht nervös ist, beginnt eigentlich erst diese Woche", sagt Brian Overby, Optionen-Analyst beim Online-Broker TradeKing. "Wegen der Unsicherheit haben sich viele auf die Lauer gelegt. Schon eine einzige schlechte Nachricht kann große Ausschläge verursachen."
Einschlägige Barometer wie der CBOE Volatility Index<.VIX> zeigen an, dass die Händler Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben. "Die Leute gehen viel stärker auf Nummer sicher, bereiten sich auf große Schwankungen vor", sagt Ryan Detrick von Schaeffer's Investment Research. Der Index bildet die Preise für Optionen ab, mit denen sich Investoren für Kursverläufe der zugrunde liegenden Aktien aus dem Standard & Poor's 500 absichern. In der vergangenen Woche legte das Schwankungsbarometer 3,2 Prozent zu. In der Regel schlägt der S&P dann die entgegengesetzte Richtung ein. Am Donnerstag und Freitag laufen zudem Futures und Optionen auf Indizes aus, ein vierfacher Verfall am Terminmarkt, der als Hexensabbat bezeichnet wird.
Für Ausschläge dürften aber vor allem die Konjunkturdaten sorgen - am Dienstag zum Einzelhandelsumsatz, am Mittwoch zur Industrieproduktion, am Donnerstag zur Entwicklung der Erzeugerpreise und des Arbeitsmarkts und am Freitag schließlich zu Verbraucherpreisen und Verbrauchervertrauen. "Die kommende Woche wird ein Datenfest", sagt Michael Shea von Direct Access Partners. Am wahrscheinlichsten sei ein gemischtes Bild "und das wird die Trägheit verstärken, die wir derzeit am Markt erleben".
Die Händler sind auf der Hut, obwohl die Leitindizes in der vergangenen Woche eine kleine Kehrtwende hingelegt und zwischen 0,1 und 0,5 Prozent gut gemacht haben. Die Sorgen um die Perspektiven der größten Volkswirtschaft ließen zuletzt etwas nach. Der Handelsumsatz blieb jedoch mit dem zweitschwächsten Wochenvolumen in diesem Jahr sehr niedrig. Am Freitag schloss der Dow-Jones-Index<.DJI> 0,5 Prozent höher bei 10.462 Zählern. Auch der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> legte 0,5 Prozent zu und ging bei 1109 Stellen aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> stieg um 0,3 Prozent auf 2242 Punkte.
(Geschrieben von Scot W. Stevenson; redigiert von Angelika Stricker)