Volkswagen (DE:VOWG) muss nach Ansicht des Betriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh auch in die Entwicklung und Fertigung von Batterien für Elektroautos investieren. Das Unternehmen müsse "auf der Forschungs- und Entwicklungsseite eigene Kompetenz im Bereich Zelle und Batterie aufbauen", sagte Osterloh der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag. "Das ist auch für den Standort Deutschland wichtig. Wir brauchen eine Zusage zur Fertigung der Batterie für die wegfallenden Arbeitsplätze."
Am Donnerstag sollen die Mitarbeiter des Konzerns bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg über den Stand des sogenannten "Zukunftspakts" zwischen Management und Betriebsrat informiert werden. Osterloh drohte im Vorfeld mit einem Scheitern der gemeinsamen Planungen - "insbesondere, wenn es keine Zusagen des Konzerns zum Einstieg in die Batterie gibt".
Osterloh fordert zudem vom Management Modellzusagen, um Werke auszulasten und Schließungen zu vermeiden. Sollte "das Angebot des Unternehmens jetzt keine zufriedenstellende Auslastung und kein Angebot zur Fertigung" der neuen Technologien enthalten, werde "der Zukunftspakt scheitern".
Im Rahmen des Zukunftspaktes wollen Betriebsrat und Management die Rahmenbedingungen für die Konzernstrategie der nächsten Jahre abstecken. Da VW sparen muss, geht es um die Frage, wie man trotz der Milliardenbelastungen durch die Dieselaffäre auch in Zukunft noch Geld in Zukunftstechnologien wie Elektroautos investieren kann.
Osterloh will über Altersteilzeit-Angebote freie Stellen schaffen, die dann durch neue IT-Spezialisten und Elektroautoexperten besetzt werden könnten. Klar sei jedoch, dass bei dem Umbau hin zur E-Mobilität "mehr Menschen das Unternehmen verlassen, als wir neu einstellen".
Volkswagen-Chef Matthias Müller hatte im Juni eine großangelegte "Elektrifizierungsoffensive" angekündigt. Dabei sollen bis 2025 mehr als 30 elektrische Modelle auf dem Markt gebracht werden, in zehn Jahren will VW zwei bis drei Millionen E-Autos pro Jahr absetzen.