Bei der Alibaba-Aktie (NYSE:BABA) (WKN: A117ME) hat es etwas Bemerkenswertes gegeben: Wachstum! Das Management des chinesischen Tech-Konzerns hat unlängst ein frisches Zahlenwerk präsentiert. Zuletzt gab es bei E-Commerce-Aktien, aber auch bei den Chinesen selbst einige Dämpfer.
Das führte unter anderem dazu, dass die Alibaba-Aktie zwischenzeitlich ca. zwei Drittel ihres Börsenwertes eingebüßt hat. Wenig ist das nicht, so mancher Investor witterte bereits eine Value-These.
Aber ist sie gerechtfertigt? Blicken wir auf das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2022. Sowie darauf, welche Kernbotschaften Foolishe Investoren davon mitnehmen sollten.
Alibaba-Aktie: Anlass für den Turnaround? Das Management der Alibaba-Aktie weist jedenfalls ein Umsatzwachstum von konzernübergreifend 9 % im Jahresvergleich auf 32,18 Mrd. US-Dollar aus. Mit einem operativen Ergebnis von 2,67 Mrd. US-Dollar liegt man wieder in der Gewinnzone. Im Vorjahr hat es sogar hier einen Verlust gegeben.
Netto und unterm Strich kam der chinesische Konzern auf ein Ergebnis von -2,5 Mrd. US-Dollar. Bei dieser Kennzahl sehen wir, dass der operative Turnaround eben noch nicht abgeschlossen ist. Aber die Investoren würdigen anscheinend, dass die grundlegende Growth-Story noch intakt ist.
Im E-Commerce, dem Kerngeschäft, lag das Umsatzplus dabei bei 8 % im Jahresvergleich. Wohingegen die Cloud-Erlöse um 12 % im Vergleich zu einem Jahr stiegen. Ein Anfang, auf den Investoren scheinbar bauen.
Auch der freie Cashflow der Alibaba-Aktie bleibt mit 2,37 Mrd. US-Dollar zumindest positiv. Aber ist das ein Zahlenwerk, das dazu führt, dass man diese Aktie jetzt kaufen sollte?
Weiterhin günstig, aber … Die Alibaba-Aktie sieht weiterhin optisch sehr preiswert aus. Der Abverkauf hat dazu geführt, dass der Gesamtkonzern gerade einmal mit einer Marktkapitalisierung von 258 Mrd. US-Dollar bewertet ist. Selbst auf Basis dieses letzten Quartals läge das Kurs-Umsatz-Verhältnis gerade einmal bei 2. Das ist wirklich eher günstig.
Aber der große Wurf ist dieses Vierteljahr nicht gewesen. Zwar gab es ein einstelliges, prozentuales Umsatzwachstum, der Nettoverlust zeigt rote Zahlen an. Wenn es für deine Investitionsthese reicht, dass es irgendein Wachstum in sämtlichen Geschäftsbereichen geben muss, dann ist diese jetzt intakt. Wer Qualität und Profitabilität sucht, der sollte vielleicht das nächste Jahresviertel abwarten. Lediglich der freie Cashflow ist eine Kennzahl, die hier in den schwarzen Zahlen liegt.
Vincent besitzt Aktien von Alibaba . The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022