Investing.com - Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) verkaufte im April seine gesamten Beteiligungen an den vier größten US-Airlines, berichtete der Vorsitzende Warren Buffett am Sonnabend auf der Jahrestagung des Unternehmens und sagte, "die Welt hat sich verändert" für die Luftfahrtindustrie.
Das Konglomerat hielt Ende 2019 dem Jahresbericht und Unternehmensunterlagen nach noch beträchtliche Positionen an den Fluggesellschaften, darunter Anteile von 11% an Delta Air Lines (NYSE:DAL), 10% an American Airlines Group (NASDAQ:AAL), 10% an Southwest Airlines Company (NYSE:LUV) und 9% an United Airlines (NASDAQ:UAL).
Die Beteiligungsgesellschaft war einer der größten Anteilsinhaber der vier Fluggesellschaften und gab 2016 bekannt, dass es begonnen habe, in die vier Fluggesellschaften zu investieren, nachdem es den Sektor über Jahre gemieden hatte.
Die Aktien von Fluggesellschaften wurden durch den Beinahe-Zusammenbruch des US-Reisegeschäfts durch die Coronavirus-Pandemie hart getroffen.
US-Fluggesellschaften kürzen Hunderttausende von Flügen und parken Tausende von Flugzeugen, da die Nachfrage nach US-Reisen um etwa 95% gesunken ist und es keinen klaren Zeitplan gibt, wann das Passagierflugaufkommen wieder auf das Niveau von vor der Krise zurückzukehren wird.
Buffett sagte, die Aussichten der Luftfahrtindustrie hätten sich rapide geändert.
"Wir haben diese Entscheidung im Hinblick auf das Fluggeschäft getroffen. Wir haben Geld aus der Branche abgezogen, trotz des substanziellen Verlusts“, sagte Buffett. „Wir werden kein Unternehmen finanzieren - von dem wir glauben, dass es in Zukunft Geld fressen wird."
Berkshire gab am 3. April bekannt, dass es etwa 18% seiner Delta-Anteile und 4% seiner Southwest-Aktien verkauft hat.
Laut Buffett hatte Berkshire rund 7 oder 8 Milliarden US-Dollar in die vier Fluggesellschaften investiert, darunter American Airlines Group (NASDAQ:AAL).
"Wir haben keine 7 oder 8 Milliarden Dollar herausbekommen und das war mein Fehler", sagte Buffett auf der Jahrestagung des Unternehmens, die live übertragen wurde. „Ich bin derjenige, der die Entscheidung getroffen hat.“
Southwest, American und United wollten sich nicht dazu äußern.
Delta sagte in einer Erklärung, es sei sich des Verkaufs bewusst und habe „enormen Respekt vor Mr. Buffett und dem Berkshire-Team“. Die Fluggesellschaft fügte hinzu, sie sei weiterhin „zuversichtlich, dass die Stärken, die für das Geschäft von Delta von zentraler Bedeutung sind - unsere Mitarbeiter, unsere Marke, unser Netzwerk und unsere betriebliche Zuverlässigkeit - Delta bestehen lassen und positionieren werden, um erfolgreich zu sein."
Buffett sagte, er habe vorher überlegt, in weitere Fluggesellschaften zu investieren.
"Es ist ein Schlag, wenn die Nachfrage im Wesentlichen versiegt ... Es ist im Grunde genommen so, dass wir den Flugverkehr in diesem Land einstellen", fügte Buffett hinzu.
Buffett äußerte schon in der Vergangenheit düstere Gefühle hinsichtlich der finanziellen Aussichten für Fluggesellschaften. Er investierte 1989 in USAir.
"Wäre ein weitsichtiger Kapitalist bei Kitty Hawk anwesend gewesen, hätte er seinen Nachfolgern einen großen Gefallen getan, wenn er Orville abgeschossen hätte."
- Mit Material von Reuters