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Warum die Tesla-Aktie dieses Jahr um 12 % stieg, während deutsche Autoaktien um 22 % fielen

Veröffentlicht am 20.12.2018, 09:01
Warum die Tesla-Aktie dieses Jahr um 12 % stieg, während deutsche Autoaktien um 22 % fielen
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Wenn eine Aktie dieses Jahr turbulente Zeiten erlebt hat, dann ist es die von Tesla (NASDAQ:TSLA) (WKN: A1CX3T): Ein verrücktes Ereignis jagte das nächste. Twitter-Eskapaden des CEOs Elon Musk, Produktionshölle beim so wichtigen Massenmarktmodell Model 3, ein angekündigter Börsenabgang, der keiner war, und eine Strafe der US-Börsenaufsicht SEC: Gründe hat es genug gegeben, der Aktie fernzubleiben.

Doch trotz all dieser Faktoren, die die Tesla-Aktie eher nach Zockerpapier aussehen lassen, konnte sie seit Jahresbeginn um 12 % zulegen. Deutsche Autoaktien hingegen, gemessen am DAXsector All Automobile (WKN: A0S3FC), verloren 22 % an Wert (Stand beider Angaben: 17.12.). Was dahintersteckt, erfährst du, wenn du weiterliest!

Was war los bei Tesla? Wie bereits angedeutet, hatte Tesla anfangs erhebliche Probleme, das Massenmarktmodell Model 3 in ausreichenden Stückzahlen zu produzieren: Im vierten Quartal 2017 waren gerade einmal 2425 Model 3 produziert worden, obwohl das anfängliche Ziel gelautet hatte, Ende 2017 ganze 5000 Model 3 zu produzieren – pro Woche! Dieses Ziel wurde dann auf das Ende des zweiten Quartals 2018 verlegt.

Unter größter Kraftanstrengung und erheblichem Kapitalaufwand gelang Tesla tatsächlich die Punktlandung: In den letzten sieben Tagen im Juni dieses Jahres wurden tatsächlich über 5000 Model 3 produziert. Obwohl Tesla diese Rate anschließend erst mal nicht halten konnte, war damit klar: Das Unternehmen ist in der Lage, den Übergang zu einem Massenhersteller zu schaffen.

Doch das hilft alles nichts, wenn man keinen Gewinn macht: Tesla war dazu verdammt, im dritten Quartal 2018 einen Gewinn auszuweisen – das war von immenser Wichtigkeit, um der Welt zu beweisen, dass Tesla mit seinen Autos tatsächlich Geld verdienen kann und das Geschäftsmodell funktioniert.

Wie ging es weiter? Tesla schaffte es tatsächlich, zu liefern: Ein operatives Ergebnis von 417 Mio. US-Dollar mit einer Marge von 6,1 % und ein freier Cashflow in Höhe von 881 Mio. US-Dollar zeigten, dass sich die aggressive Strategie bei Entwicklung und Produktionssteigerung des Model 3 ausgezahlt hatte. Elon Musk sagte in der Telefonkonferenz zum dritten Quartal, Tesla sei in der Lage, ab sofort in jedem Quartal schwarze Zahlen zu schreiben.

Diese Einschätzung teile ich auch, die Gewinne könnten jedoch etwas zusammenschmelzen: Da Tesla zunächst nur die hochpreisigen, margenstarken Model 3 gebaut hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Margen im laufenden Quartal sinken werden. Interessant wird sein, inwiefern Tesla das durch eine höhere Gesamtproduktion ausgleichen kann.

Auch abseits vom Model 3 gab es einige gute Nachrichten zu vermelden, zum Beispiel bei den Solardachziegeln, deren Produktion langsam anläuft. Das Unternehmen scheint sich zunehmend zu etablieren und allen eingangs beschriebenen Problemen zum Trotz scheint es rein operativ bei Tesla ganz gut zu laufen.

Vergessen darf man dabei natürlich nicht, dass Teslas Bilanz immer noch das Gegenteil von dem ist, was man sich als sicherheitsorientierter Investor wünscht, und dass das Unternehmen aufgrund seiner aggressiven Investitionen weiter einen hohen Kapitalbedarf haben wird. Sicher ist also bei Tesla noch lange nichts, aber die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften Erfolgs des Unternehmens ist dieses Jahr immens gestiegen.

Und die deutschen Autoaktien? Während Tesla dieses Jahr schon Hunderttausende Elektroautos produziert und ausgeliefert hat, laufen die Elektromodelle der deutschen Hersteller BMW (WKN: 519000), Daimler (WKN: 710000) und Volkswagen (DE:VOWG_p) (WKN: 766403) erst ab dem nächsten Jahr so richtig an. Auch in Sachen Softwareintegration, Batterietechnologie und autonomes Fahren hat Tesla aus meiner Sicht gute Vorteile. Zukunftsambitionen der deutschen Hersteller sind zwar ausreichend vorhanden, die Frage ist allerdings, ob diese rechtzeitig kommen und von welchem Erfolg sie gekrönt sein werden.

Unsicherheit mag die Börse ganz und gar nicht, und daher könnten der Erfolg und der Vorsprung Teslas ein Grund sein, warum deutsche Autoaktien dieses Jahr so unter die Räder kamen. Hinzu kommen natürlich noch die internationalen Spannungen im Handel, der neue Verbrauchsprüfzyklus WLTP, die nicht enden wollenden Probleme mit dem Diesel und etliche weitere Risikofaktoren.

Die Frage ist, inwiefern diese Risiken bereits in die Kurse eingepreist sind: Trotz allem verdienen die deutschen Autobauer noch gutes Geld und die Aktien sind im Vergleich dazu mittlerweile echt spottbillig: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Daimler für 2018 liegt beispielsweise nur noch bei 6,1 (Stand: 17.12.).

Also was nun: deutsche Autoaktien oder Tesla? Wir fassen zusammen: Tesla hat die großen Probleme beim Hochfahren der Produktion seines Massenmarktmodells bewältigt und das erste Mal richtig dick Geld verdient. Trotz allem bleibt das Unternehmen jedoch relativ wacklig finanziert und wird eventuell die Kapitalmärkte noch mal anzapfen müssen, um alte Schulden tilgen oder Investitionen finanzieren zu können.

Deutsche Autohersteller und ihre Zulieferer haben indes mit ganz anderen Problemen zu kämpfen und sind technisch in wichtigen Fragen noch nicht auf Teslas Stand. Dafür sind die meisten Aktien aus der Branche, insbesondere die großen Autohersteller selbst, sehr attraktiv bewertet und finanziell besser aufgestellt.

Die Frage, in was du eher investieren solltest, hängt wahrscheinlich mehr davon ab, ob du dich als Value- oder als Growth-Investor siehst. Ich bin der Meinung, dass langfristig sowohl die deutschen Hersteller als auch Tesla nebeneinander existieren können, aber dass Tesla den etablierten Autobauern den nötigen Ruck gegeben hat, neue Technologien voranzutreiben.

Vor diesem Hintergrund könnten sowohl deutsche Autoaktien als auch Tesla gute Investitionen sein. Tesla ist für mich persönlich jedoch eindeutig das spannendere Unternehmen, dessen Aktie mehr Aufwärtspotenzial verspricht.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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