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Warum mir der Kurs der Wirecard-Aktie (fast) egal ist

Veröffentlicht am 25.11.2018, 09:28
Warum mir der Kurs der Wirecard-Aktie (fast) egal ist
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Ein Minus von 33 % zum Allzeithoch (Stand: 23.11.2018). Als Investor muss man sich dieser Tage bei Wirecard (WKN:747206) einiges gefallen lassen.

Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass sich der Kurs der Wirecard-Aktie zwischen April und September 2018 mal eben verdoppelt hat. Sofern man sich an der Trendlinie zwischen Juni 2017 und April 2018 orientieren möchte, ist tatsächlich immer noch alles in bester Ordnung. Aus heutiger Sicht wäre der Trend erst bei einem Kurs von unter 120 Euro am Ende – so viel zum Thema „Ausverkauf“.

Ob man nun als hochdynamischer Trendfolger oder als strenggläubiger Value-Investor auf eine Aktie schaut – irgendwie lassen sich ja immer gute Gründe für und gegen Kurssteigerungen finden. Bei einem Unternehmen wie Wirecard ist mir der Kurs allerdings (fast) egal.

Ein Business, das ich gerne selbst gegründet hätte Was? Der Aktienkurs egal? Wie kann das sein? Will hier jemand etwa keine Gewinne machen? Wie kann das egal sein?

Halt! Stopp! Selbstverständlich bin ich mir darüber im Klaren, dass der Aktienkurs am Ende darüber entscheidet, ob eine Aktie mit Gewinn oder Verlust an der Börse verkauft werden kann. Gewinn gleich gut, Verlust gleich schlecht. Es dürften sich wohl nur sehr wenige Investoren an der Börse tummeln, denen Kursgewinne völlig egal sind.

Nein, ich will damit ausdrücken, dass Kursbewegungen alleine für mich kein Grund zum Handeln sind. Sondern etwas ganz anderes.

Sicher kann man darüber diskutieren, ob die Wirecard-Aktie bei 130 Euro „billig“ oder „teuer“ ist. Eine Aktie zum fairen Preis oder gerne auch darunter zu erwerben, ist sicher auch nicht die schlechteste Strategie.

Viel wichtiger finde ich allerdings, dass man sich einmal ruhig hinsetzt, am besten bei einem Glas Wein, und kurz darüber nachdenkt, was man da eigentlich gerade kauft.

Ein Stück Papier, sagen die einen, Sachwerte, sagen die anderen. Für mich steht fest: Ich kaufe ein profitables Geschäftsmodell.

Aber wieso sollte ich so etwas haben wollen? Was interessieren mich abstrakte Modelle und Zahlen und überhaupt?

Ganz einfach: Es interessiert mich deshalb, weil ich weiß, wie schwierig es ist, ein profitables Business zu gründen bzw. zu führen. Das kann nicht jeder. Das ist etwas Besonderes, etwas sehr Wertvolles.

Nein, ich kaufe Aktien nicht nur deshalb, um die traumatischen Erfahrungen meiner eigenen Unternehmensgründung zu verarbeiten. Ich tauge nicht zum Unternehmer. Das war mir schon immer klar. Dafür kann ich andere Sachen.

Das mit dem Gewinnemachen muss ich auch gar nicht können. Zu diesem Zweck habe ich geeignete Unternehmen im Depot, die das offensichtlich ganz gut draufhaben. So kann jeder das machen, was er am besten kann.

Das Ergebnis vor Steuern lag bei Wirecard 2017 bei etwa 300 Mio. Euro. Das Geld verdiente Wirecard vor allem mit der Digitalisierung von Zahlungsprozessen. Als Softwareentwickler hätte ich genau so ein Business gerne selbst gegründet.

Schade! Aber da ich mir die Aktie jederzeit ins Depot holen kann, bin ich darüber nicht weiter traurig. Denn sobald ich das mache, wird das Business von Wirecard auch ein Stück weit zu „meinem“ Business. Win-win!

Die Achterbahn kann ohne mich fahren Kurs- und Unternehmensgewinne sind keine Einbahnstraße. Selbst Super-CEO Jeff Bezos warnte davor, dass Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN:906866) eines Tages pleitegehen wird.

Was? Der E-Commerce-Gigant, unlängst eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, wird pleitegehen? Das ist schwer zu glauben.

Aber ich denke, das, was Jeff Bezos im Kern sagen will, ist, dass es eine hohe Kunst ist, ein Unternehmen über viele Jahre oder gar Jahrzehnte über Wasser zu halten.

Wie viele Unternehmen sind bereits gescheitert? Wie viele scheitern täglich? Wie viele Unternehmen, die etwas Ähnliches wie Amazon versucht haben, sind trotzdem wieder verschwunden? Klar, nicht jede Geschäftsidee kann sich am Markt durchsetzen, nicht jeder technologische Meilenstein wird für alle Ewigkeiten unangetastet bleiben.

Die mehr oder weniger hohe Ausschussrate kann man kritisieren. Auch alle Unternehmen, die heute im DAX vertreten sind, haben rein theoretisch die Chance, auf null zu rutschen.

Doch gleichzeitig macht das die Unternehmen, die es schaffen, sprudelnde Gewinne zu erzeugen, in meinen Augen umso wertvoller. Daran ändert auch die Achterbahn an den Börsen nichts.

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market (NASDAQ:WFM), sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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