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Warum PayPals Pläne für China ein Schlag ins Wasser sein dürften

Veröffentlicht am 08.01.2020, 10:55
Aktualisiert 08.01.2020, 11:06
© Reuters.
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PayPal (NASDAQ:PYPL) (WKN: A14R7U) erwarb kürzlich 70 % an GoPay, einem chinesischen Onlinezahlungsanbieter, womit die Amerikaner auf den chinesischen Markt drängten. Mit diesem Deal bekam zum ersten Mal ein ausländisches Unternehmen die Genehmigung, in China Services rund um digitale Zahlungen anzubieten.

CEO Dan Schulman sagte, dass PayPal „erfreut ist, diese historische Transaktion abzuschließen, die es uns ermöglicht, unsere Teilnahme an einem so dynamischen Markt zu erweitern“. Investoren, die mit Chinas digitalem Zahlungsverkehr vertraut sind, sollten jedoch sehen, dass die Pläne von PayPal bestenfalls naiv sind. Grund dafür ist die Dominanz von Tencents (WKN: A1138D) WeChat Pay und Alibabas (WKN: A117ME) unterstützter AliPay.

Warum will PayPal überhaupt in China mitmischen? PayPals Einnahmen stiegen 2018 um 18 % und das Unternehmen erwartet für 2019 ein Wachstum von 15 %. Die Wachstumsrate bleibt also recht stabil, aber die leichte Verlangsamung deutet darauf hin, dass man neue Wachstumsmotoren finden muss.

Ohnehin ist das internationale Geschäft verbesserungsfähig, im letzten Quartal verbuchte es allerdings 47 % des Umsatzes. Der Bereich erzielte ein jährliches Umsatzwachstum von 19 % (währungsbereinigt 20 %), das aber nur dem Wachstum des US-Geschäfts von 19 % entspricht. PayPal ist bereits in über 200 Ländern und Regionen weltweit verfügbar, sodass überhaupt nur noch wenige neue Märkte erschlossen werden können.

Unterdessen wächst der chinesische Zahlungsverkehr, der bisher ausländischen Zahlungsanbietern verschlossen blieb. Während der Telefonkonferenz mit Analysten im letzten Quartal sagte Schulman: „China ist der größte E-Commerce-Markt der Welt. Ich denke, dass es etwa 500 Millionen Online-Shopper gibt, die dieses Jahr für etwa 2 Billionen USD an Onlineumsätzen sorgen, was mehr als 50 % des weltweiten Onlinehandels ausmacht.“

PayPal unterhält bereits Partnerschaften mit Alibabas AliExpress und UnionPay. Schulman sagte, dass „die Übernahme von GoPay es dem Unternehmen ermöglicht, diese Beziehungen auszubauen und neue Partnerschaften mit Chinas Finanzinstituten und Technologieplattformen zu schmieden“.

Schulman sagte auch, dass sich PayPal, anstatt sich gegen WeChat Pay und AliPay zu stellen, zunächst auf internationale Transaktionen konzentrieren würde. Man will es also ausländischen Käufern leichter machen, Waren aus China zu kaufen.

Warum PayPal ein harter Kampf bevorsteht 86 % der chinesischen Verbraucher nutzten Ende 2018 WeChat Pay, 71 % AliPay und 64 % nutzten regelmäßig beide Dienste. Dieses Duopol lässt nicht viel Platz für Konkurrenz. Tencent und Alibaba (NYSE:BABA) teilen den Wettbewerb unter sich auf.

Tencent und AliPay expandieren zudem in Übersee. Tencent hat WeChat Pay bereits Ende 2018 auf fast 50 Märkte außerhalb des chinesischen Festlandes ausgeweitet und kann mittlerweile Zahlungen in 16 verschiedenen Währungen abwickeln. AliPay ist in rund 70 anderen Märkten tätig und wickelt Zahlungen in 14 verschiedenen Währungen ab.

Tencent und AliPay haben ihre Zahlungsdienste im Ausland zunächst auf chinesische Reisende konzentriert und keine der beiden Plattformen unterstützte internationale Kreditkarten. Das machte Besuchern in China das Leben schwer, da WeChat Pay und AliPay die Standardzahlungsoptionen im Einzelhandel, in öffentlichen Verkehrsmitteln und für andere Dienstleistungen sind.

Als Reaktion darauf öffneten Tencent und AliPay ihre Plattformen im Jahr 2019 dann auch für internationale Kreditkarten. Diese Verlagerung macht es auch für Händler aus Übersee einfacher, Produkte direkt an chinesische Käufer zu verkaufen – und das macht es für PayPal noch schwieriger, zwischen diesen beiden eine Nische zu finden.

PayPal vs. herkömmliche Kreditkarten Die Expansion von PayPal nach China scheint auf der Idee aufgebaut zu sein, dass es für Kunden außerhalb Chinas schwierig ist, von dort Waren zu bestellen. Doch Tencent und AliPay haben diese Barrieren bereits eingerissen, und China hat sich bereits 2015 für internationale Kreditkarten geöffnet.

Die Zentralbank hat American Express (NYSE:AXP) Ende 2018 die Freigabe erteilt, über ein Joint Venture mit Lianlian Pay Zahlungen in Yuan zu verarbeiten, aber das Netzwerk ist noch nicht an den Start gegangen. Auch Mastercard (NYSE:MA) und Visa wollen diese Lizenzen haben. Diese Entwicklungen zeigen, dass Käufer aus Übersee in naher Zukunft problemlos internationale Kreditkarten auch für Käufe in China verwenden können.

Fazit Chinas Zentralbank hat wahrscheinlich die GoPay-Übernahme von PayPal genehmigt, weil sie wusste, dass dies ohnehin nicht wichtig sein würde. GoPay ist bloß ein kleiner Fisch im Wasser, und Tencent und AliPay dürften diesen neuen Konkurrenten gar nicht zu spüren bekommen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Paypal Holdings, Tencent Holdings (F:NNND) und Visa. Leo Sun besitzt Aktien von Tencent Holdings.

Dieser Artikel erschien am 31.12.19 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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