Wasserstoff könnte an der Börse zu einem der Megatrends der nächsten Jahre und Jahrzehnte werden. Anleger, die breit gestreut in Wasserstoff-Aktien investieren wollen, können sich selbst verschiedene Unternehmen herauspicken – oder in einen Wasserstoff-ETF investieren. Derzeit gibt es zwei Alternativen am Markt: Den VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF (DE:HDR0) (WKN: A2QMWR) und den L&G Hydrogen Economy UCITS ETF (DE:HTMW) (WKN: A2QMAL).
Welcher Wasserstoff-ETF bietet Investoren mehr?
„Hydrogen Economy“: Was ist drin? Beide Wasserstoff-ETFs investieren in Aktien, die mit der H2-Wirtschaft in Zusammenhang stehen. Dabei beziehen sie sich jedoch auf verschiedene Indizes. So kommen erstaunlich unterschiedliche Portfolios dabei heraus.
Der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF investiert in 33 verschiedene Aktien, von denen die zehn größten knapp 37 % des Fondsvermögens ausmachen. Das Risiko ist hier gut gestreut. Zu den größten Einzeltiteln gehören der Hersteller von Wasserstoff-Lkws Hyzon Motors, die Brennstoffzellen-Aktie PowerCell und der chinesische Autozulieferer Weichai Power.
Der VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF enthält nur 25 Titel. Die größten zehn Werte vereinen mehr als 75 % des Fondsvermögens auf sich, haben also einen großen Einfluss auf die Wertentwicklung. Risikostreuung sieht anders aus. Die Brennstoffzellen-Aktien Plug Power (NASDAQ:PLUG) und Ballard Power (NASDAQ:BLDP) Systems sowie das Industriegase-Unternehmen Air Products (NYSE:APD) & Chemicals stellen die größten Einzelwerte dar.
Beide Wasserstoff-ETFs enthalten einen Mix aus etablierten Unternehmen und jungen Wasserstoffspezialisten. Doch aufgrund der wesentlich größeren Risikostreuung wäre mir persönlich der L&G-Indexfonds lieber. Wer so konzentriert auf Plug Power, Ballard Power und Co. setzen will, wie es der VanEck Vectors-ETF tut, kann diese Wasserstoff-Aktien auch einfach direkt kaufen.
Über Rendite und Kosten der Wasserstoff-ETFs Beide Wasserstoff-ETFs sind thesaurierend. Sie besitzen also keine regelmäßige Ausschüttung, sondern legen Dividenden und ähnliche Erträge automatisch wieder für dich an. Zudem bilden sie ihren jeweiligen Vergleichsindex physisch nach: Die Wertentwicklung wird nicht über Finanzgeschäfte mit Banken abgebildet, sondern es besteht ein reales Aktienvermögen, durch das der ETF gedeckt ist.
Bei den Kosten unterscheiden sich die Wasserstoff-ETFs nur leicht. Der VanEck Vectors verfügt über eine Total (PA:TTEF) Expense Ratio (TER) von 0,55 % und verlangt somit etwas mehr als der L&G mit laufenden Gebühren von 0,49 %. Das ist ein akzeptables Niveau. Bei sehr beliebten Anlagezielen wie dem MSCI World Index können die ETF-Gebühren aber noch deutlich niedriger ausfallen.
Eigentlich entscheidend ist die langfristige Abweichung der ETF-Rendite von der Indexrendite. Hier spielen die Gebühren, aber auch andere, kleinere Faktoren eine Rolle. Dazu kann man jedoch noch keine verlässliche Aussage treffen, da diese beiden Wasserstoff-ETFs erst seit weniger als einem Jahr existieren.
Welchen Wasserstoff-ETF würde ich kaufen? Somit gewinnt der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF auch den Kostenvergleich. Wenn ich mich zwischen den beiden Wasserstoff-ETFs entscheiden müsste, würde ich in diesen investieren.
Derweil bietet der VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF eine schlechtere Risikostreuung bei etwas höheren Kosten.
Christoph Gössel besitzt keines der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keines der erwähnten Wertpapiere.
Motley Fool Deutschland 2022