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Wasserstoff-Fans aufgepasst: Buffets Berkshire Hathaway kopiert die deutsche Energiewende

Veröffentlicht am 07.07.2020, 08:36
Aktualisiert 07.07.2020, 09:07
Wasserstoff-Fans aufgepasst: Buffets Berkshire Hathaway kopiert die deutsche Energiewende
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„Warum sollte man Milliarden in teure Windturbinen und Solarkraftwerke stecken, wenn doch Öl und Gas so leicht aus der Erde gepresst werden können?“ – So die vorherrschende Meinung in weiten Teilen der USA. Doch nach und nach hat auch in Übersee ein Umdenken eingesetzt. Selbst hartgesottene Kapitalisten wie Warren Buffett haben Notiz genommen von den unübersehbaren Erfolgen in Europa und Asien.

Wenige Wochen, nachdem Deutschland seine milliardenschwere Wasserstoffstrategie vorgestellt hat, meldet eine Tochter von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) die Übernahme von Gasinfrastruktur. In der Presse wird dies als eine Stärkung des fossilen Erdgasgeschäfts gewertet.

Ich denke jedoch, dass mehr dahintersteckt: Buffett und seine Manager sind dabei, die deutsche Energiewende nachzubauen.

Wie Deutschland vorlegt Seit die Bundesregierung mit ihrer Wasserstoffstrategie für Investitionssicherheit sorgt, prasseln die Meldungen aus der Industrie herein wie nie zuvor. Während lange Zeit vor allem die kleinen Spezialisten für Schlagzeilen sorgten, sind es nun häufig auch DAX-Konzerne. Wasserstoff (H2) gilt nun als wichtiges Wachstumsthema.

Beispielsweise will RWE (DE:RWEG) (WKN: 703712) nicht nur mit thyssenkrupp (WKN: 750000) beim Aufbau von Elektrolyseinfrastruktur kooperieren, sondern auch groß in den Betrieb von Wasserstoff-Produktionsanlagen, Speicherinfrastruktur und den globalen Wasserstoffhandel einsteigen. Dank des schnell wachsenden Portfolios an Wind- und Solarkraftwerken wird RWE eine bedeutende Rolle spielen können.

Auch E.ON (DE:EONGn) (WKN: ENAG99) ist vor wenigen Wochen eine Allianz (DE:ALVG) mit thyssenkrupp eingegangen. Grüner Wasserstoff soll in die Netze eingespeist und an Großabnehmer vermarktet werden. Linde (DE:LING) (WKN: A2DSYC) wiederum hat einen ganzen Strauß an Initiativen eingeleitet, von der Beteiligung an Hydrospider in der Schweiz Ende 2019 über die Schaffung des Joint Ventures „ITM Linde Electrolysis“ Anfang 2020 mit ITM Power (WKN: A0B57L) bis hin zu neuen H2-Verflüssigungsanlagen und der Ausrüstung von H2-Tankstellen.

Siemens (DE:SIEGn) Energy wiederum wird schon in wenigen Wochen von Siemens (WKN: 723610) abgespalten. Während Wasserstoff bisher nur eine kleine Nummer darstellt, könnte sich das Element bei Siemens Energy zu einem Erfolgsfaktor entwickeln. Die sogenannte PEM-Elektrolyse soll im großindustriellen Maßstab zum Erfolg geführt werden.

Gleichzeitig arbeiten die Ingenieure hart daran, die Gasturbinen für den H2-Betrieb fit zu machen. Wie im April gemeldet wurde, will der Konzern zusätzlich zusammen mit Uniper (WKN: UNSE01) Projekte zur Förderung der Sektorkopplung in Angriff nehmen.

Schon allein die vier hier genannten DAX-Konzerne decken im Verbund mit ihren Partnern praktisch die komplette Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft ab. Es ist an alles gedacht, damit daraus ein ganzheitliches Konzept wird: Infrastruktur, Produktion, Handel und Logistik sowie die industrielle Weiterverarbeitung.

Wenn man sieht, wie viele Weichen hierfür gleichzeitig gestellt werden müssen, damit es funktioniert, wird klar, warum es so lange gedauert hat, bis Schwung in die Geschichte kommt. Doch nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist, das wusste schon Victor Hugo – und auch in Amerika nimmt man davon Notiz.

Wie Buffetts Berkshire Hathaway nachzieht Berkshire Hathaway Energy (früher MidAmerican Energy) gilt als einer der fortschrittlichsten Energieversorger in den USA. Frühzeitig investierte sie in Wind, Solar, Geothermie und Wasserkraft, zusammengefasst unter BHE Renewables. Das sorgt mittlerweile für hohe Grünstromanteile von rund 43 %. In Iowa, wo besonders viel in Windfarmen investiert wurde, waren es 2019 sogar 61 %.

Nun meldet Berkshire, dass es fast 10 Mrd. US-Dollar in die Hand nimmt, um sich die Gasnetze und die Speicherinfrastruktur von Dominion Energy (WKN: 932798) einzuverleiben. Das umfasst über 12.000 Kilometer Gasleitungen, Zugriff auf 25 Kubikkilometer Speicherkapazität sowie Anteile an Flüssiggasinfrastruktur für den Import und Export von LNG. Nach diesem Zukauf wird das Unternehmen etwa 18 % des gesamten Fernleitungsnetzes für Erdgas in den Vereinigten Staaten beherrschen.

Gleichzeitig meldete BHE Renewables vor wenigen Tagen, dass eine 230 Megawatt starke Windfarm in Nebraska fertiggestellt wurde, die sie mitfinanziert hatte. Drei Wochen zuvor in Texas waren es sogar 419 Megawatt und im Mai wurde der Bau der landesweit größten Solaranlage bei Las Vegas angekündigt.

Ich denke, es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, worauf das alles mittel- bis langfristig hinausläuft. Berkshire hat nun alle Bausteine in der Hand, um die deutsche Energiewende Schritt für Schritt nachzubauen. Wahrscheinlich wird das Management noch einige Zeit beobachten, um zu lernen, was funktioniert und Profite verspricht. Doch dann dürften milliardenschwere Investitionen in die Wasserstoffproduktion folgen.

Berkshire hat die erneuerbare Energie, die Leitungs- und Speicherkapazitäten und ist mit BNSF Railway sogar beim Schienengüterverkehr engagiert, wo der Umstieg von Diesel auf elektrifizierte Lösungen in vollem Gange ist. Die investitionsintensive Wasserstoffwirtschaft verspricht stabile Ertragsströme und passt somit ausgezeichnet zu Berkshire Hathaway. Was Washington nicht hinbekommt, könnte Warren Buffett gelingen.

Darum sind das großartige News für Wasserstoff-Fans Die Wasserstoffwirtschaft rechnet sich nur, wenn alle Energie- und Stoffströme optimal weiterverwertet und die teuren Anlagen möglichst gut ausgelastet werden. Deshalb ist es ein Thema, dass von den ganz Großen mit angeschoben werden muss. In Deutschland sind es einige DAX-Konzerne und in den USA könnte es eine Holding sein, die größer ist als die oben genannten DAX-Konzerne zusammen.

Die Chancen, dass schon in wenigen Jahren in Asien, Europa und Amerika leistungsfähige Strukturen entstehen, steigen nun spürbar. Unternehmen, die umfassendes Know-how entlang der Wertschöpfungskette besitzen, wie etwa Linde oder thyssenkrupp, sollten davon besonders profitieren können. Gleichzeitig besteht für die Besten unter den Spezialisten die Chance, massiv zu expandieren.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens und besitzt Wertpapiere auf thyssenkrupp. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt Dominion Energy, Inc..

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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