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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die zahlreichen teuren Rechtsstreitigkeiten haben der Deutschen Bank F:DBK rote Zahlen eingebrockt - und für Kopfzerbrechen am Aktienmarkt gesorgt. Die Titel des Frankfurter Finanzkonzerns fielen am Vormittag als einer der wenigen Verlierer im festeren deutschen Leitindex Dax F:DAX um 1,17 Prozent auf 24,955 Euro.
Im dritten Quartal hatten neue Rückstellungen für juristische Baustellen die operativen Fortschritte der Deutschen Bank aufgezehrt. Unter dem Strich rutschte das Institut mit einem Fehlbetrag von 92 Millionen Euro in die Verlustzone.
'KEINE NEUE KATASTROPHE'
Ein Händler bezeichnete die Resultate als durchwachsen. Allerdings habe es zumindest "keine neue Katastrophe" gegeben. Die Erleichterung darüber könne beim zweiten Blick auf die Resultate durchaus die Oberhand gewinnen, schlussfolgerte er.
Der Konzern hatte bereits am Freitag im Zusammenhang mit den Ergebnissen der europäischen Bankenchecks mitgeteilt, die Rückstellungen für Rechtsrisiken um 894 Millionen auf rund 3 Milliarden Euro erhöht zu haben. Ein Großteil davon ist steuerlich nicht abzugsfähig.
'RECHTSSTREITIGKEITEN BLEIBEN EIN RISIKO'
Vor allem der starke Kostenanstieg habe ihn negativ überrascht, schrieb Analyst Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet in einer Studie. Die Frage sei nun, ob dies ein einmaliger Effekt durch regulatorische Anforderungen gewesen sei, oder ob es so weitergehen werde. Kosten für Rechtsstreitigkeiten blieben das größte Risiko.
Analyst Ingo Frommen von der Landesbank Baden-Württemberg ist etwas optimistischer gestimmt: "Der vorgelegte Finanzbericht spiegelt eine für das in der Regel saisonal schwache dritte Quartal insgesamt zufriedenstellende operative Entwicklung wider", schrieb der Experte in einer Studie. Die Erweiterung des Konzernvorstands stehe außerdem für den Kulturwandel bei der Deutschen Bank. Das Institut will so nach all den Querelen verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen.
Mit Christian Sewing erhält die Deutsche Bank nun einen neuen Rechtsvorstand. Außerdem wird der frühere Eon-Finanzchef (ETR:EOAN) und derzeitige Goldman-Sachs-Manager Marcus Schenck im kommenden Jahr das Finanzressort von Stefan Krause übernehmen. Dieser wird künftig für die Konzernstrategie verantwortlich sein.br
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