Investing.com - Die politische Landschaft ist derzeit von Turbulenzen geprägt: Ein ehemaliger Präsident entging nur knapp einem Attentat, und der amtierende Präsident verzichtet auf eine Wiederwahl. Doch mitten in diesem Sturm rufen die Experten von Wells Fargo (NYSE:WFC) zu einem klaren Fokus auf die wirtschaftlichen Aussichten auf. Ihre Botschaft ist eindeutig: Anleger sollten ihre Aufmerksamkeit weniger auf die politischen Dramen und mehr auf die ökonomischen Fundamentaldaten richten.
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Politische Unsicherheiten und ihre Auswirkungen
Die jüngsten politischen Ereignisse haben die Märkte erschüttert. Doch Wells Fargo betont, dass politische Entwicklungen oft unvorhersehbar und schnelllebig sind. Wahlen sind zweifellos von Bedeutung, aber sie sollten nicht der Hauptfaktor für Anlageentscheidungen sein. „Wir konzentrieren uns auf die Wirtschaft und ihre wahrscheinliche Entwicklung bis zum Ende des nächsten Jahres“, erklären die Analysten des Finanzinstituts.
Diese Perspektive spiegelt sich in ihrer Anlagestrategie wider. Anstatt sich von kurzfristigen politischen Entwicklungen leiten zu lassen, zielt Wells Fargo darauf ab, Mittel in Anlageklassen und Sektoren zu investieren, die das größte Potenzial haben, ihre Benchmarks in naher Zukunft zu übertreffen.
Zinssenkungen in Aussicht
Die Finanzmärkte erwarten, dass die US-Notenbank bald die Zinsen senken wird. Laut Bloomberg-Daten liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung bei der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) im September bei fast 95 %. Weitere Zinssenkungen werden für November und Dezember prognostiziert.
Diese Aussicht hat Wells Fargo dazu veranlasst, ihre Bewertung des Finanzsektors auf „favourable“ (positiv) anzuheben. Niedrigere Kurzfristzinsen im Vergleich zu den langfristigen Zinsen könnten zu einer besseren Wirtschaftsleistung, einer höheren Kreditnachfrage und einer verstärkten Fusions- und Übernahmeaktivität führen.
Vorsicht bei Small-Cap-Aktien
Trotz der optimistischen Prognosen für den Finanzsektor bleibt Wells Fargo vorsichtig gegenüber inländischen Small-Cap-Aktien, die durch den Russell 2000 Index repräsentiert werden. Sie verweisen auf Risiken wie mögliche Zölle und den hohen Anteil unprofitabler Unternehmen im Index.
Das Interesse an diesen Aktien sei zwar aufgrund der Wahrscheinlichkeit niedrigerer Zinsen und möglicher politischer Veränderungen gestiegen, doch die Experten sind der Ansicht, dass die zugrunde liegenden Fundamentaldaten nicht stark genug sind, um eine Aufwertung zu rechtfertigen.
Wells Fargo resümiert: „Es mag eine andere Woche sein, aber unsere Schlussfolgerung bleibt dieselbe: Positionieren Sie Ihre Portfolios nach der Wirtschaft und nicht danach, wer Ihrer Meinung nach die Wahl gewinnen wird.“
Die Einschätzung stützt damit die alte Anlegerweisheit, nach der politische Börsen in der Regel nur „kurze Beine“ haben.
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