Die Pandemie hat in diesem Jahr gezeigt, welche Unternehmen den Herausforderungen trotzen können. Etwa Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866). Als der Einzelhandel schließen musste, hat sich das Unternehmen durch die Versorgung mit den benötigten Produkten ausgezeichnet. Nun rückt ein Impfstoff gegen das Coronavirus immer näher. Es wird sich zeigen, ob die weitreichenden Pläne des Unternehmens aufgehen. Die Amazon-Aktie wird zum hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 90 gehandelt. Ist sie einen Kauf wert?
Das Geschäft floriert Der Umsatz von Amazon ist von 2017 bis 2019 um 58 % gestiegen. Die Pandemie hat das Geschäft weiter angekurbelt, da sich die Menschen noch mehr dem Onlineshopping zugewandt haben. Im dritten Quartal 2020 stiegen die Umsätze um 37 % im Vergleich zum Vorjahr. Das führt zu einem Umsatz von 377 Milliarden USD für das gesamte Jahr. Das wäre ein Sprung von 34 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Also ein größerer Anstieg als der von 2018 und 2019.
Noch beeindruckender ist der Anstieg des Betriebsergebnisses und des freien Cashflows, der die Stärke der Kerngeschäfte unterstreicht. Das Betriebsergebnis für das dritte Quartal hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, während der freie Cashflow in den letzten zwölf Monaten um 6 Milliarden USD gestiegen ist. So ist Amazon gut aufgestellt, um das Wachstum in unterschiedlichen Geschäftsbereichen voranzutreiben.
Amazons Fähigkeit, zu wachsen und auch in gemeinnützige Zwecke zu investieren, schafft in der Tat eine Win-win-Situation, die weitreichende Auswirkungen haben kann. Der Einsatz für gemeinnützige Zwecke verbessert das Markenimage und das Vertrauen der Kunden. Das dürfte sich langfristig auszahlen. Verhaltenswissenschaftler haben herausgefunden, dass Community-Outreach- oder Community-Support-Programme einen stärkeren positiven Effekt auf die Kundentreue haben als guter Service. Sie führen auch oft dazu, höhere Preise zu zahlen und das Risiko von Rufschädigung im Falle einer Unternehmenskrise zu senken.
Das Unternehmen wächst weiter Amazons Geschäft wird nicht nur durch Onlineshopping beflügelt, was bedeutet, dass die Umsätze von Amazon auch nach der Pandemie weiter wachsen sollten. Selbst jetzt, trotz des Booms im E-Commerce, machen die Onlineverkäufe nur 13,5 % des gesamten Umsatzes in den USA aus.
Denn zeitgleich wächst Amazon Web Services (AWS), Cloud-Dienste nehmen rapide an Beliebtheit zu. Das Unternehmen unterzeichnete kürzlich neue Verträge mit mehreren namhaften Unternehmen, bei denen AWS die digitale Verwaltung der Zahlungsabwicklung, Back-End-Support für die Koordination medizinischer Entwicklungen und die Verlagerung von Legacy-Kontaktzentren in die Cloud übernehmen wird. Und obwohl Nutzer von Cloud-Services viele Anbieter zur Auswahl haben, investiert Amazon im Rahmen seiner zukünftigen Wachstumsstrategie weiterhin Ressourcen in AWS. Damit wird der Service immer beliebter und liegt in Umfragen von Gartner vorn.
Obwohl AWS derzeit nur 12 % des Umsatzes des Unternehmens ausmacht, bedeutet die hohe Gewinnmarge, dass 57 % des Betriebsergebnisses im Q3 aus diesem Geschäftsbereich stammten. Hier geht also noch einiges.
Neue Produkte Amazon hat auch mehr Produkte auf seiner Plattform im Rahmen seines White-Label-Programms veröffentlicht. Dabei werden von Dritten hergestellte Produkte unter dem Amazon-Branding verkauft. Das Unternehmen hat ein besonderes Augenmerk auf E-Commerce-Kategorien mit steigendem Verbraucherinteresse gelegt, z. B. Lebensmittel, Autos und Haushaltswaren. Durch sorgfältige Marktforschung, die auf den Einkaufsdaten von Millionen von Kunden basiert, kann Amazon seine Verkaufsstrategie auf die zukünftigen Bedürfnisse seiner Kunden abstimmen. Wenn also immer mehr Online-Shopper diese Art von Produkten kaufen, wird Amazon bereits eine solide Grundlage vor potenziellen Wettbewerbern geschaffen haben.
Insgesamt ist Amazon ein florierendes Tech-Unternehmen, das das aktuelle wirtschaftliche Umfeld genutzt hat, um sich für ein starkes Wachstum in naher Zukunft zu positionieren. Während der Aktienkurs zugegebenermaßen hoch ist, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Unternehmens trotz der hervorragenden Berichte gesunken. Das deutet darauf hin, dass die Aktie vergleichsweise weniger teuer ist als noch vor Kurzem. Nicht viele Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung sind in der Lage, in guten wie in schlechten wirtschaftlichen Zeiten konstant zu wachsen. Doch Amazon hat bewiesen, dass es sich an die Bedürfnisse seiner Kunden anpassen kann. Dank eines soliden Fundaments und reichlich Chancen auf weiteres Wachstum würde ich, wenn ich nur eine Aktie kaufen könnte, Amazon wählen.
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The Motley besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt Aktien von Gartner. Christine Williams besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 5.12.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.
Motley Fool Deutschland 2020