Wenn man es sich einmal ganz genau überlegt, dann ist die Angst der Deutschen vor Aktien eigentlich relativ unbegründet. Aber nicht nur das. Sie verhindert meines Erachtens auch, dass sich die Menschen hierzulande ein Stück weit freier und unabhängiger fühlen könnten.
Und so ist es leider eine Tatsache, dass viele Bürger ihr Kapital trotz Niedrigzinsen lieber fast ohne Rendite auf der Bank liegen lassen. Dabei ist man in diesem Fall nur Gläubiger der Bank. Und sollte diese einmal in eine Schieflage geraten, ist man hier nur bis zu einer bestimmten Summe abgesichert.
Ganz anders sieht die Angelegenheit aber bei Aktien aus. Aktien sind sogenanntes Sondervermögen und somit bei einer eventuellen Bankenpleite vor dem Zugriff Dritter geschützt. Bei Geld, das auf Giro-oder Sparkonten liegt, sieht es, wie gerade beschrieben, allerdings düster aus.
Das war jetzt natürlich nur ein Aspekt, der in meinen Augen die Aktienanlage für jeden Bürger attraktiv erscheinen lassen sollte. Denn wenn man darüber nachdenkt, was es bedeutet, Aktionär zu sein, dann können hier noch ganz andere Pluspunkte zum Vorschein kommen.
Das bekommt man als Aktionär Ich werde das Gefühl nicht los, dass immer noch viele glauben, die Börse sei so eine Art Spielcasino, in dem sich nur durch geschicktes Kaufen und Verkaufen Gewinne generieren lassen. Dementsprechend konzentrieren sich diese Anleger nur auf die Kurse, als ob nur diese für eine erfolgreiche Aktienanlage relevant wären.
Doch eine Investition in Aktien bedeutet noch wesentlich mehr. Mit dem Kauf von dieser Art Unternehmensanteilen wird man nämlich automatisch auch Miteigentümer der jeweiligen Aktiengesellschaft. Und wenn man es einmal genauer betrachtet, dann bringt genau dieser Umstand durchaus einige Vorteile mit sich.
Und eine Sache sollte sich hier relativ schnell positiv bemerkbar machen. Nämlich die Tatsache, dass man als Aktionär in den meisten Fällen über die Dividende direkt am Gewinn der entsprechenden Firma beteiligt wird. Wenn es sich um einen deutschen Konzern handelt, bekommt man auch eine Einladung zur Hauptversammlung, wo man beispielsweise sein Stimmrecht ausüben kann.
Jetzt könnte man vielleicht noch ein wenig um die Ecke denken. Und dann seine Situation als Aktionär noch aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachten.
Noch ein weiterer Aspekt der Aktienanlage Wie bereits angesprochen, ist man ja über seine Aktien direkt Miteigentümer eines Unternehmens geworden. Und auch wenn es nur einen ganz winzigen Teil ausmacht, ist man so auch an den Werksgebäuden und Immobilien oder auch an den Maschinen dieser Firma beteiligt.
Einmal weitergedacht ist es doch tatsächlich auch so, dass die Mitarbeiter des jeweiligen Konzerns mit ihrer Arbeitskraft dafür sorgen, einen entsprechenden Gewinn zu erwirtschaften.
Und damit in der Lage sind, sowohl den Aktienkurs als auch die Dividende des Unternehmens positiv zu beeinflussen. Dies gilt natürlich auch für die Manager und den Vorstand einer Aktiengesellschaft.
Ich sehe es durchaus so, dass für mich als Aktionär sogar die Einkommensmillionäre jeden Morgen aufstehen. Und zwar, um mit ihrer Verantwortung und ihrem Handeln die Geschicke der entsprechenden Firma in erfolgreiche Bahnen zu lenken.
Denkt man also einmal genau darüber nach, dann bietet einem die Möglichkeit, sich über Aktien an Unternehmen zu beteiligen, eine einzigartige Chance. Nämlich nicht nur ein kleines Rädchen im Getriebe zu sein, sondern ganz real von unserem kapitalistischen System zu profitieren.
Deshalb gibt es eigentlich nur eine Empfehlung, die man den deutschen Anlegern geben kann. Sie sollten endlich ihre Angst beiseitewischen und am besten gleich morgen damit beginnen, über Aktien in erfolgreiche Unternehmen zu investieren.
Der Artikel Wenn Millionäre für dich arbeiten: Die Aktienanlage einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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