Um den Traum von der finanziellen Unabhängigkeit wahr werden zu lassen, braucht es regelmäßige Cashflows. Eine deiner besten Chancen stellen hier Dividendenaktien dar. Viele zahlen vierteljährliche Ausschüttungen an ihre Aktionäre, mit denen sich ein respektables passives Einkommen aufbauen lässt.
Je mehr man in die Aktien investiert, desto höhere Dividenden kann man natürlich einstreichen. Die andere Stellschraube, auf die viele Investoren schauen, ist die Dividendenrendite.
Doch hier bedeutet mehr nicht gleich besser. Stattdessen sollten Investoren, die es langfristig auf ein üppiges passives Einkommen abgesehen haben, auf eine andere Kennzahl achten. Eine Kennzahl, die die Qualität der Dividende in den Vordergrund stellt.
Mehr Dividendenrendite, niedrigeres passives Einkommen? Ja, ich gebe es zu: Im ersten Moment wirft eine Aktie mit einer Dividendenrendite von 6 % natürlich mehr passives Einkommen ab als eine mit einer Dividendenrendite von nur 2 %. Bei einer theoretischen Investition von 10.000 Euro würde das einen Unterschied von 400 Euro vor Steuern ausmachen.
Aber das gilt eben nur kurzfristig. Nicht selten ist eine hohe Dividendenrendite ein Signal, dass mit dem Unternehmen irgendetwas nicht in Ordnung ist. Die Mehrheit der Investoren erwartet, dass die Dividende bald fallen könnte, oder preist zumindest eine deutliche Schwankung der Ausschüttung ein.
Wenn du mit einem langfristigen Zeithorizont investierst, dann ist die Dividendenrendite nicht die wichtigste Kennzahl für dich. Stattdessen ist das Dividendenwachstum die wichtigste Kennzahl beim langfristigen Aufbau eines soliden passiven Einkommens. Bei dieser Kennzahl trennt sich die Spreu vom Weizen.
Warum das Dividendenwachstum so entscheidend ist Wenn du heute eine Dividendenaktie kaufst, die aktuell eine Dividendenrendite von 2 % besitzt, aber die Ausschüttung jedes Jahr um 15 % anhebt, dann wird sie schon nach wenigen Jahren gleichzeitig ein höheres und hochwertigeres passives Einkommen zahlen als eine Dividendenaktie mit einer hohen, aber unsicheren Rendite.
Kein Unternehmen plant seine Ausschüttungen so weit im Voraus. Aber ein Blick auf die Dividendenentwicklung der Vergangenheit kann dir zeigen, ob diese bestimmte Aktie für den langfristigen Aufbau eines passiven Einkommens geeignet ist.
Im besten Fall kommt ein hohes Dividendenwachstum zusammen mit einer langen Dividendenhistorie. Manche Unternehmen erhöhen seit Jahrzehnten Jahr für Jahr ihre Dividende. Sie können sich das leisten, weil sie krisenfeste Geschäftsmodelle und solide Bilanzen haben. Hier verstecken sich echte Perlen für ein langfristiges passives Einkommen!
Im besten Fall schüttet das Unternehmen deiner Wahl jedes Jahr nur einen moderaten Anteil seines Gewinns aus, zum Beispiel etwa die Hälfte. Auch das erhöht die Qualität der Ausschüttung, weil das Unternehmen dann einen Puffer hat: Der Gewinn kann einbrechen, ohne dass die Dividende gekürzt werden muss.
Qualität statt Quantität – diese Grundsatz gilt auch, wenn es um passives Einkommen mit Dividendenaktien geht. Langfristig wirst du deine Ziele mit Aktien, die ihre Ausschüttungen stetig steigern, schneller erreichen.
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