Zu Kursen zwischen 180,00 und 190,00 Euro habe ich persönlich die Aktie von Wirecard geshortet. Das war bisher ein super Deal. Grund für meinen Shorteinstieg war dabei jedoch keineswegs, dass ich Wirecard für ein schlechtes Unternehmen halten würde. Nur war und ist hier zu viel heiße Luft im Aktienkurs enthalten. Warum? Nun, lassen Sie mich das erläutern!
Massive Spekulation auf DAX-Aufnahme…
Um das zu verstehen, müssen wir uns die Situation der Aktie vom Beginn des laufenden Jahres 2018 anschauen. Zu diesem Zeitpunkt notierte der Titel noch unter der 100,00-Euro-Marke. Kurze Zeit später gab die Deutsche Börse (DE:DB1Gn) dann bekannt, ihre DAX-Familie neu aufstellen zu wollen, und die ersten Analysten begannen davon zu sprechen, dass die Aktie von Wirecard ein potenzieller Kandidat für eine Aufnahme in den deutschen Leitindex sei.
Da zugleich einige DAX-Aktien schwächelten, nahmen die Spekulationen um eine DAX-Aufnahme von Wirecard schließlich immer weiter zu. Am Ende kam es dann ja auch tatsächlich dazu. So musste die Aktie des DAX-Gründungsmitglieds Commerzbank (DE:CBKG) weichen, so dass mit der Aktie der Wirecard AG (DE:WDIG) der erste Überlebende des Neuen Marktes (dort war man noch als Call-Center-Betreiber unter dem Namen InfoGenie Europe gelistet) in den DAX aufrückte.
Buy the rumors, sell the facts!
Seitdem die Aktie nun aber im DAX gelistet wird, geht es sukzessive abwärts mit ihr. Das ist auch kein Wunder, denn im Vorfeld der DAX-Aufnahme hatten immer mehr Anleger auf eben diesen Aufstieg in den DAX spekuliert. Das ist das klassische „Buy the rumors“-Verhalten. Nachdem jetzt jedoch erfolgt ist, worauf zuvor spekuliert wurde, fehlt den Anlegern die Phantasie. Daher kam und kommt es jetzt zum ebenso klassischen „Sell the facts“-Verhalten. Wie tief kann es mit der Aktie aber nun gehen?
Nun, die Spekulationen um eine mögliche DAX-Aufnahme begannen zu Kursen um 100,00 Euro. Ein großer Teil des Kursanstiegs darüber hinaus ist also, zumindest in nicht unerheblichem Maße, den Spekulanten und ihren Spekulationen auf eine DAX-Aufnahme geschuldet. Meines Erachtens muss diese heiße Luft, die dadurch im Aktienkurs steckte und zum großen Teil immer noch steckt, erst einmal abgelassen werden, ehe es mit dem Titel weiter aufwärts gehen kann. Daher sehe ich hier auch weiterhin ein Korrekturziel von 125,00 Euro und würde die Aktie bis dahin noch nicht einsammeln!
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Ein Beitrag von Sascha Huber.
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