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Wirecard-Aktie: Das ist der Startschuss, auf den ich so lange gewartet habe

Veröffentlicht am 10.05.2019, 16:00
Aktualisiert 10.05.2019, 16:05
Wirecard-Aktie: Das ist der Startschuss, auf den ich so lange gewartet habe
TSLA
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Wirecard-Aktie: Das ist der Startschuss, auf den ich so lange gewartet habe

Auf die Plätze, fertig, Wirecard (WKN:747206)! Endlich hat sich die Wirecard-Aktie ihren wohlverdienten Platz auf meiner „Hot-List“ gesichert.

Etwa wegen der durchaus sehenswerten Zahlen, die Wirecard für das erste Quartal 2019 zu berichten hatte? Oder vielleicht, weil Wirecard-Vorstandschef Markus Braun mit einem Aktienrückkauf liebäugelt?

Nein! Viel wichtiger! Offenbar senken die letzten Verteidiger des Bargelds so langsam, aber sicher ihre Schilde.

Ein kleiner Schritt für den Konsumenten, ein großer Schritt für Wirecard Den deutschen Verbraucher hatte ich eigentlich längst aufgegeben. Die letzten mir bekannten Studien kamen zum Schluss, dass traurige drei von vier Transaktionen im stationären Einzelhandel noch immer mit Münzen oder Scheinen abgewickelt werden. Metall! Papier!

Es gibt wohl kaum eine Technologie, die sich seit so langer Zeit einer so großen Beliebtheit erfreut. Ein mittelalterlicher Patrizier mit Zeitmaschine hätte kaum Probleme, sich im Jahr 2019 monetär zurechtzufinden. Von welcher Technologie kann man das noch behaupten?

Doch so langsam scheint die Liebe zum Bargeld bei den deutschen Verbrauchern zu verwelken. Für das Jahr 2018 ermittelte das Handelsforschungsinstituts EHI, dass deutsche Konsumenten zum ersten Mal mehr elektronische Zahlungsmittel als Bargeld verwendeten. Nur bei kleinen Beträgen behalten Scheine und Münzen weiterhin die Oberhand.

Über einen Bargeldanteil an den Transaktionen von 48,3 % kann man in China natürlich nur lachen. Dort lässt sich bereits seit einiger Zeit praktisch an jeder Würstchenbude mit dem Smartphone bezahlen.

Trotzdem war mir China nie genug. In meiner Welt muss sich ein Megatrend an den härtesten Gegnern messen, bevor ich ernsthaft einen echten Wandel in Erwägung ziehe. Für den Megatrend „Bargeldloses Bezahlen“ war der deutsche Verbraucher mein Endgegner. Der ist nun gefallen.

Zwischen Komfort und Freiheit Aber warum eigentlich? Nach meinen Informationen gibt es kein Anti-Bargeld-Gesetz, keine Bargeldknappheit und auch keine Initiative „Schafft die Kasse ab“.

Wer sich ein wenig durch die Netzkommentare wühlt, findet Hinweise auf die Motivation hinter der aufkeimenden Bargeldunlust. Offenbar stören sich viele Konsumenten an der massiven Flut kleinster Centbeträge, die bei Artikelpreisen von x.99 Euro ganz automatisch die Taschen „zumüllen“. Zudem seien die kleinsten Eurocentmünzen kaum voneinander zu unterscheiden, wodurch der „Müll“ in den Taschen vermutlich oftmals nicht den Weg in die Geschäfte findet, sondern durch den sprichwörtlichen Gully rieselt. Im Vergleich dazu ist das Bezahlen mit Smartphone oder Karte tatsächlich wesentlich komfortabler.

Anscheinend habe ich den deutschen Verbraucher bisher grundlegend falsch eingeschätzt. Die oft vermutete Technologiefeindlichkeit im Bereich moderner Zahlungsmittel könnte in Wahrheit eine Kleingeldfeindlichkeit sein. Wenn irgendwann auch der letzte „Bäcker an der Ecke“ für kleinste Beträge elektronische Zahlungsmittel akzeptiert, könnte der deutsche Verbraucher dem Bargeld endgültig Lebewohl sagen.

Aber nach wie vor gibt es auch kritische Stimmen, die man nicht unterschätzen sollte. Denn für einige ist Bargeld „geprägte Freiheit“. Eigentlich müsste es „geprägte Privatsphäre“ heißen. Denn offenbar stört man sich hier vor allem an den Überwachungsmöglichkeiten, die bei elektronischen Zahlungsmitteln ohne Zweifel eine Rolle spielen dürften.

Für mich ist die Sache entschieden Die Wirecard-Aktie ist aus meiner Sicht nach wie vor reif für eine Kursverdopplung. Aber dazu hätte sich der deutsche Verbraucher nicht ins Zeug legen müssen. Die spannenden Kooperationen, die produktive Ideenschmiede und der riesige Markt in Asien geben mir für diese Einschätzung mehr als genug Futter.

Aber dass der Markt auch reif ist für das bargeldlose Bezahlen, war für mich bisher noch nicht zu 100 % gesichert. Gerüchten zufolge fuhr das Jahrhundertgenie Nikola Tesla (NASDAQ:TSLA) bereits um das Jahr 1900 herum mit einem Elektromotor durch die Gegend. Zeitgenossen, die bei diesem Spektakel zugegen waren, könnten davon überzeugend gewesen sein, dass die Welt nun reif ist für die Elektromobilität. Wie wir heute wissen, hat sich die Welt damals anders entschieden. Knapp hundert Jahre später versucht sich ein anderer Tesla (WKN:A1CX3T) an der Idee. Diesmal könnten die Chancen besser stehen.

Geschichten wie diese haben mich gelehrt, keinem Megatrend ungeprüft zu trauen. Der Megatrend „Bargeldloses Bezahlen“ hat die Prüfung jetzt aus meiner Sicht bestanden. Was auch immer die Kursexplosion der Wirecard-Aktie demnächst noch bremsen wird, der deutsche Verbraucher bzw. die Marktakzeptanz für elektronische Zahlungsmittel dürfte wohl nicht mehr dazugehören.

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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