😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Wirecard-Aktie: Wird der Treuhänder den Sachverhalt „kurzfristig aufklären“?

Veröffentlicht am 20.06.2020, 08:56
Wirecard-Aktie: Wird der Treuhänder den Sachverhalt „kurzfristig aufklären“?
WDIG
-

Die Aktie von Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) befindet sich weiter im Korrekturmodus. Auch im frühen Freitagshandel hat sich ein Minus abgezeichnet. Die gestrige Meldung, dass der Jahresabschluss aufgrund womöglich fehlerhafter Saldenbestände nicht final geprüft werden konnte, hat weitere Auswirkungen.

Im Raum steht, dass die Bilanz des DAX-Zahlungsdienstleisters substanziell in Mitleidenschaft geraten könnte. Konkret geht es immerhin um 1,9 Mrd. Euro, die die Prüfer nicht plausibilisieren konnten. Eine gigantische Summe, die in etwa einem Viertel der Bilanzsumme des DAX-Zahlungsdienstleisters entspricht.

Jetzt hat sich jedenfalls der nicht mehr unumstrittene CEO Markus Braun zu Wort gemeldet und per Videobotschaft eine erste Einschätzung gegeben. Schauen wir im Folgenden einmal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten.

Das hat CEO Braun gesagt Wirecard-CEO Braun hat dabei zunächst die Situation genutzt, um die Sachlage noch einmal zusammenzufassen: Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young hätten demnach moniert, dass es Hinweise darauf gebe, dass von einem Treuhänder oder aus dem Bereich zweier Banken womöglich falsche Saldenbestände vorgelegt worden seien. Das wiederum führte zunächst zu weiteren Prüfhandlungen, weshalb der Jahresabschluss verschoben worden sei. Soweit ist die Causa den leidgeprüften Investoren vermutlich bekannt.

Ferner sei es jedoch noch unklar, weshalb die besagten potenziell falschen Saldenbestände vorgelegt worden seien. Im Raum schwebt dabei, ob die Gelder überhaupt existieren oder ob ein Betrag von 1,9 Mrd. Euro, der sich in der Bilanz befindet, hier womöglich gar nicht stehen sollte.

Bemerkenswert wird es hingegen bei der folgenden Aussage: Wie der Wirecard-CEO nämlich sagte, befinde man sich in einem engen Austausch mit dem Treuhänder und den Banken. Der Treuhänder habe Wirecard zudem gesagt, dass er den Sachverhalt kurzfristig mit den beiden Banken, die die Treuhandkonten verwalten, klären wolle. Lehnt sich der CEO hier etwa ein weiteres Mal weit aus dem Fenster? Das bleibt jedenfalls abzuwarten.

Mal ehrlich: Es geht hier um 1,9 Mrd. Euro! Wirecard steckt in Schwierigkeiten. Das wissen wir nicht erst seit der Videobotschaft. Die gestrige Verschiebung und die aufkommenden Neuigkeiten bezüglich bilanzieller Unrichtigkeiten haben das nochmals sehr eindrucksvoll gezeigt. Dass das Wirecard-Management das jetzt sehr offen und transparent kommuniziert und die Investoren am Verfahren auf dem Laufenden halten will, scheint zunächst löblich. Allerdings dürfte dieses Eingeständnis etwas spät erfolgen.

Denn mal ehrlich: Es geht hier um 1,9 Mrd. Euro, die in der Bilanz womöglich dazugedichtet worden sind und gar nicht real existieren. Das jetzt Treuhändern anzudichten zeigt entweder, dass das Management keinen Einblick in die operative Situation oder die Jahresabschlüsse besessen hat, oder aber, dass man zumindest sehr naiv gewesen ist. Zumal 1,9 Mrd. Euro ja nicht einfach plötzlich vom Himmel fallen.

Es bleiben Fragen, die vermutlich auch eine Aufklärung des Sachverhaltes durch besagten Treuhänder nicht beantworten können. Dass erst die Wirtschaftsprüfer (nach der „Financial Times“!) stutzig werden müssen, ist ein weiteres alarmierendes Zeichen. Das Management hat hier in meinen Augen offenkundig gepatzt. Und wenn es bloß beim Wegsehen bei bestimmten Geschäftsvorgängen gewesen ist, die wenig plausibel erschienen.

Was ist noch zu retten? Die Beantwortung wesentlicher Fragen kann helfen, die momentane Causa weiter zu verstehen. Allerdings kann es auch passieren, dass immer mehr Fragen auftauchen, die weitere Antworten erfordern. Über alldem steht sowieso die Frage, was bei der DAX-Aktie noch zu retten ist. Der Vertrauensverlust wiegt jedenfalls schwer.

The post Wirecard-Aktie: Wird der Treuhänder den Sachverhalt „kurzfristig aufklären“? appeared first on The Motley Fool Deutschland.

Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.