🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

WOCHENAUSBLICK: Dax hängt am Tropf der Notenbanken

Veröffentlicht am 29.04.2013, 05:50
FRANKFURT(dpa-AFX) - Nach einem Kursrutsch mit anschließender Erholung sind Experten sich uneins über die weitere Entwicklung an Europas Börsen. Neben den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank stehen Arbeitsmarktdaten aus den USA und die Berichtssaison im Fokus.

Mit schwankungsanfälligen Kursen rechnet die Landesbank Berlin (LBB). 'Dax und EuroStoxx 50 befinden sich weiter im Spannungsfeld zwischen schwachen Konjunkturperspektiven und der lodernden Schuldenkrise auf der einen Seite sowie der Geldschwemme der Notenbanken, niedrigen Bewertungen und fehlenden Anlagealternativen auf der anderen Seite', heißt es in einem aktuellen Kommentar. 'Deutlich wurde einmal mehr, wie stark die Märkte am Tropf der internationalen Notenbanken hängen', kommentieren die LBB-Experten die jüngste Rally.

Nach der Zustimmung der G20-Finanzminister zur ultra-lockeren Geldpolitik in Japan und angesichts schwacher Wirtschaftsdaten seien die Erwartungen an weitere Stützungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) gestiegen. Die von etlichen Beobachtern erhoffte Leitzinssenkung sei nicht ausgeschlossen, doch sie selbst gingen von keiner Veränderung am kommenden Donnerstag aus, so die LBB-Experten. Die durchwachsen gestartete europäische Berichtssaison dürfte zumindest die moderaten Bewertungen an den Börsen stützen.

Laut der Helaba 'versprechen Standardwerte aus dem Euroraum nach der laufenden Konsolidierung das größte Ertragspotenzial'. Die Anleger hätten die Hoffnung auf eine baldige Konjunkturerholung nach den jüngsten Enttäuschungen wohl abgeschrieben, was mittelfristig Spielraum für positive Überraschungen gebe. Dagegen habe der japanische Aktienmarkt die optimistischen Erwartungen für die lockere Geldpolitik und die Abwertung des Yen 'bereits weitgehend abgefeiert'. Auch die bislang favorisierten US-Werte hätten ihre beste Phase vermutlich hinter sich.

Allerdings müsse auch die EZB mitspielen, damit es in Europa weiter nach oben gehe, betonen die Kapitalmarktspezialisten der Helaba. Eine weitere Zinssenkung bringe wenig für die schleppende Kreditvergabe im Euroraum und sei deshalb 'keineswegs ausgemacht'. Der Instrumentenkasten der Notenbanken berge inzwischen auch andere Werkzeuge. Damit die neue Woche versöhnlich ende, müssten die Währungshüter diese aber - ähnlich wie ihre Kollegen in den USA und Großbritannien - auch nutzen. Ein Risiko seien die zuletzt deutlichen Erholungsgewinne des Dax: 'Grundsätzlich haben steile Trends die Eigenschaft, schnell gebrochen zu werden, so dass ein temporärer Rücksetzer anstehen dürfte.'

Die Experten von Bernecker sehen die weitere Entwicklung von der Wall Street bedroht. 'Dort zeigt die Markttechnik eine deutlich überkaufte Lage an und auch die Stimmungsindikatoren geben einige Warnsignale', heißt es in der aktuellen 'Termin-Börse'. Die institutionellen Anleger gingen mehrheitlich von weiter steigenden Kursen aus. 'Vor Korrekturen oder gar Trendwenden ist meistens eine gute Stimmung zu registrieren', warnen die Experten. 'Wenn der US-Aktienmarkt korrigiert, werden sich die europäischen Aktienmärkte nicht abkoppeln können.' Die DZ Bank wies darauf hin, dass bisher etwa ein Viertel der im marktbreiten S&P-500-Index gelisteten Unternehmen Quartalszahlen vorgelegt und umsatzseitig großteils enttäuscht hätten. So lange die gleichzeitig steigenden Gewinne primär durch Kostensenkungen erzielt würden, fehlten positive Impulse für den US-Aktienmarkt, dem daher Verluste drohten.

In Deutschland nimmt die Berichtssaison in der neuen Woche deutlich Fahrt auf: Allein aus dem Dax haben etliche Unternehmen Zahlen angekündigt. Den Startschuss geben am Montag die Deutsche Börse und Volkswagen (VW) , am Dienstag folgen die Deutsche Bank , Fresenius und deren Tochter FMC . Nach einer Verschnaufpause zur Wochenmitte geht es am Donnerstag weiter mit Siemens , BMW , Beiersdorf , Lufthansa und Infineon . Den Schlusspunkt vor dem Wochenende setzen dann Adidas und Continental .

Konjunkturseitig dürfte am Dienstag das deutsche GfK-Konsumklima die Blicke der Anleger auf sich ziehen und tags darauf die Sitzung der US-Notenbank Fed. Diese wird nach Einschätzung der Postbank den Leitzins auf dem aktuell rekordtiefen Niveau belassen. Da auch die Konjunkturdaten der weltgrößten Volkswirtschaft zuletzt enttäuscht hätten, sei ein Ende der Staatsanleihekäufe nicht in Sicht. Am Donnerstag steht dann der mit Spannung erwartete EZB-Zinsentscheid an. Der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag dürfte laut Postbank einen moderat beschleunigten Stellenaufbau belegen./gl/ck/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.