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World-ETF oder Berkshire-Hathaway-Aktie?

Veröffentlicht am 23.07.2020, 08:51
World-ETF oder Berkshire-Hathaway-Aktie?
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Mit einem World-ETF kauft man eine passive Investitionsstrategie. Mit der Berkshire-Hathaway-Aktie (WKN: A0YJQ2) kauft man eine aktive Investitionsstrategie.

So könnte man die Unterschiede der beiden großen Spieler auf dem Aktienmarkt grob zusammenfassen. Das macht die Entscheidung nicht einfacher. Was ist langfristig die bessere Wahl? Der hellwache Genius von Warren Buffett oder das kalte Regelwerk des MSCI World Index?

Was kosten die Dienste von Warren Buffett? Die Berkshire-Hathaway-Aktie hat schon bessere Zeiten gesehen. Für das laufenden Jahr steht ein Minus von 15 % auf dem Zettel. Über die vergangenen drei Jahre hinweg konnte die Holding von Börsenlegende Warren Buffett ein mageres Plus von lediglich 12 % generieren (Stand für alle Zahlen: 22.07.2020).

Auf Sicht von drei Jahren ist die Berkshire-Aktie immer noch besser gelaufen als der DAX. Doch echte Luftsprünge sehen anders aus. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) keine Dividende zahlt. So wird jede Durststrecke für Investoren trockener als die Wüste Gobi.

Auch beim SPDR MSCI World UCITS ETF (WKN: A2N6CW) können Investoren nicht mit einer Ausschüttung rechnen. Bei dieser Umsetzung des MSCI World Index wird knallhart thesauriert. Das bedeutet: Etwaige Dividenden, die bei den Aktien im MSCI World Index anfallen, werden automatisch reinvestiert.

Das macht diesen World-ETF zwar nicht zur Cashcow. Dafür sind die regelmäßig wiederkehrenden Kosten lächerlich niedrig. Gerade einmal 0,12 % pro Jahr muss man beim World-ETF von SPDR als Gesamtkostenquote einplanen. Sehr viel günstiger dürfte man an ein Paket mit rund 1.600 Aktien kaum herankommen.

Doch keine Kosten zu haben ist immer noch besser als geringe Kosten zu haben. Bei der Berkshire-Aktie fallen keine regelmäßig wiederkehrenden Kosten an, die von der hart umkämpften Rendite subtrahiert werden müssen. Nach dem Kauf arbeitet Warren Buffett für umsonst – oder etwa doch nicht?

Nicht ganz! Natürlich produziert auch Berkshire Hathaway Kosten, die auf irgendeine Art und Weise die Rendite beeinflussen. Wie hoch genau die Kosten sind, ist hier allerdings nicht so transparent wie bei einem World-ETF.

Langfristig kann Buffett einen World-ETF schlagen Was auch immer die Dienste von Warren Buffett tatsächlich kosten – gebracht hat es Berkshire-Investoren in letzter Zeit nicht viel. Auf Sicht der vergangenen drei Jahre schlägt der MSCI World Index die Berkshire-Aktie um 6 %.

Erst wenn man deutlich weiter zurückgeht, kann die Buffett-Aktie punkten. Auf Sicht der vergangenen zehn Jahre verteuerte sich das gute Stück um 175 %. Ein World-ETF musste sich im selben Zeitraum mit einer Rendite von 113 % geschlagen geben (Stand für alle Zahlen: 22.07.2020).

„Kaufen und halten“ hat bei der Berkshire-Aktie in der Vergangenheit also prächtig funktioniert. Genauso, wie es Warren Buffett der weltweiten Anlegerschaft seit Urzeiten empfiehlt.

Dabei unterscheidet sich das Portfolio von Berkshire-Hathaway nicht so sehr vom MSCI World Index, wie viele vielleicht denken. Warren Buffett setzt vor allem auf US-Aktien. Im MSCI World Index hat die USA ebenfalls die Nase vorn. Hier kommen US-Aktien auf einen Anteil von insgesamt 65 %.

Bei den Spitzenpositionen lassen sich ebenfalls Gemeinsamkeiten erkennen. Sowohl bei Berkshire Hathaway als auch beim MSCI World Index hat die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) (WKN: 865985) den größten Anteil im Portfolio. Auch viele andere Titel in Buffetts Top 10 sind bei Weitem keine Unbekannten.

Fazit: Ein World-ETF hat den längeren Atem Passiv oder aktiv investieren? So leicht lässt sich diese Frage nicht beantworten.

Klar ist: Warren Buffett kann einen World-ETF langfristig deutlich schlagen. Klar ist aber auch: Warren Buffett ist – im Gegensatz zum Regelwerk des MSCI World Index – nicht unsterblich.

Wer jetzt in den Genius des beinahe 90-jährigen Buffett investiert, hat es in 20 Jahren womöglich mit einem völlig veränderten Berkshire Hathaway zu tun. Inwieweit Buffetts Riecher für gute Geschäfte in den Eingeweiden von Berkshire Hathaway überlebt, ist schwer zu prognostizieren.

Das Regelwerk des MSCI World Index dürfte hingegen weitgehend unverändert bleiben. Was sollte man hier auch optimieren? Der Auswahlmechanismus ist derart trivial, dass kaum Spielraum für wilde Trendwenden gegeben ist.

Aktuell dürfte der passive Ansatz eines World-ETF für extrem langfristige orientierte Anleger in meinen Augen die bessere Wahl sein. Warren Buffett mag bewiesen haben, dass er langfristig die bessere Rendite aus dem Aktienmarkt kitzeln kann. Doch schon der Ökonom John Maynard Keynes gab zu bedenken, dass auch langfristig ausgerichtete Investoren ihre Grenzen haben:

Die Ökonomen machen es sich zu einfach. In stürmischen Zeiten erzählen sie uns, dass es nach dem Sturm wieder ruhig sei. Aber es ist in einer solchen Situation nicht gerade hilfreich, auf eine langfristige Tendenz hinzuweisen – auf lange Sicht sind wir alle tot.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short September 2020 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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