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Wow, TUI mit 8,48 % Dividendenrendite! Doch ist die Ausschüttung nachhaltig?

Veröffentlicht am 23.08.2019, 09:09
Aktualisiert 23.08.2019, 09:36
© Reuters.

Für den Branchenprimus TUI (DE:TUIGn) (WKN: TUAG00) ist es mit Sicherheit kein einfaches Geschäftsjahr. Die Tourismusbranche litt bereits zu Beginn des Kalenderjahres unter einer mangelnden Nachfrage bei den Frühbuchern von Pauschalreisen, dann kamen die Flugverbote für die 737-MAX-Flieger von Hersteller Boeing (NYSE:BA) (WKN: 850471), die direkten Einfluss auf die hauseigene Fluggesellschaft TUIfly haben, und zu guter Letzt ließ auch das Last-minute-Geschäft für Pauschalreisen lange auf sich warten.

Im Januar schloss die Aktie der TUI noch mit einem Kurs von 13,30 Euro und ist mittlerweile um heftige 36,17 % auf einen Kurs von 8,49 Euro gefallen (Stand: 19.08.2019, gültig für alle Berechnungen). Dieser Kursverfall hat dazu geführt, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis nun bei 6,79 liegt und die Dividendenrendite signifikant in die Höhe geschossen ist. Die wichtigen Fakten zur Dividende von TUI sehen wir uns im Folgenden gemeinsam an und prüfen schlussendlich, ob die sehr hohe Dividendenrendite auch nachhaltig ist. Los geht’s!

Die Dividendenrendite Für das Geschäftsjahr 2018 hat TUI eine Dividende in Höhe von 0,72 Euro pro Aktie an seine Anteilseigner ausgeschüttet. Bei dem aktuellen Kurs kommen wir daher auf eine ziemlich hohe Dividendenrendite von 8,48 %! Bei so einer Kennzahl werden sicherlich die Hände des ein oder anderen Dividendenjägers schnell schwitzig, oder? Immerhin fehlt nicht allzu viel, um die magische 10-%-Grenze zu durchbrechen. Doch bevor jetzt die ersten sich bereit machen, einen Kaufauftrag zu platzieren, werfen wir doch einen tieferen Blick auf die Dividendenkennzahlen.

Dividendenkonstanz und Dividendenwachstum Die TUI zahlt, gemäß meinen Recherchen, seit 1994 Dividenden, jedoch waren die Ausschüttungen weder von lang anhaltendem Wachstum noch von einer durchgehenden Konstanz gekennzeichnet.

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Im Jahr 1994 wurde beispielsweise eine Dividende in Höhe von umgerechnet 0,51 Euro (gerundet) je Aktie ausgeschüttet. Die Auszahlungen wurden bis zum Jahr 2006 fortlaufend durchgeführt, jedoch erfolgten dabei nur insgesamt drei Erhöhungen der Dividende. Im Folgejahr wurde die Dividende dann erstmalig komplett gestrichen und bis zum Jahr 2014 wurde, bis auf ein Ausnahmejahr, keine Dividende mehr an die Aktionäre ausgeschüttet (Ausnahme: 2008, 0,25 Euro pro Anteil).

Seit 2014 erhöhte sich die Dividende von 0,15 auf 0,72 Euro im Jahr 2019. Das ist immerhin etwas weniger als eine Verfünffachung, gar nicht so übel für den kurzen Zeitraum. Stellt man diesem kurzfristigen Dividendenwachstum jedoch das langfristige Dividendenwachstum, also das Wachstum seit der ersten Dividendenzahlung, gegenüber, dann trübt sich der Blick auf die Dividende etwas ein. Denn dann ist die Dividende langfristig nur um 41,2 % gestiegen – in 25 Jahren.

Das Ausschüttungsverhältnis Das Verhältnis von ausgeschütteter Dividende zu Gewinn je Aktie liegt bei moderaten 57,6 %, was meiner Meinung nach noch in Ordnung ist – viel weiter sollte der Wert jedoch nicht steigen. Ist das Ausschüttungsverhältnis zu hoch, könnte das ein Indiz dafür sein, dass man bei TUI keine sinnvollere Verwendung für sein Kapital sieht, wie beispielsweise Investitionen in weitere Marktanteile oder technische Entwicklungen, und das Geld einfach nur zu den Aktionären zurückführt. Das mag kurzfristige Anleger erfreuen, aus langfristig denkender Sicht kann das jedoch sehr gefährlich sein.

Gerade weil es klassische Pauschalreiseanbieter mittlerweile gar nicht mehr so einfach haben und viele neue Konkurrenten aus dem Boden sprießen – die vor allem sogenannte (verbundene) Einzelleistungen anbieten –, sollte man versuchen, seine Marktanteile so gut wie möglich zu sichern und nach Möglichkeit zu erweitern. Hierbei spielt vor allem der Trend E-Travel eine wichtige Rolle, da meiner Meinung nach stationäre Reisebüros als klassischer Vertriebskanal auf lange Sicht keine goldene Zukunft haben.

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Foolishes Fazit Aufgrund der finanziellen Belastungen durch die Flugverbote und das schwierige Marktumfeld ist nicht zu erwarten, dass TUI dieses Geschäftsjahr erfreulich abschließt. Das belegt auch ein Blick auf das Ergebnis pro Aktie auf 9-Monats-Basis, welches bei den letzten Quartalszahlen veröffentlicht worden ist. Den berichteten Zahlen entnehmen wir nämlich ein negatives Ergebnis von 0,54 Euro pro Anteil. Bleibt dieser Wert also bis Jahresabschluss negativ, dann ist die Zahlung einer möglichen Dividende nicht durch das Ergebnis gedeckt. Meiner Meinung nach wäre es kein gutes Zeichen vom Management, wenn die Dividende dann gleich bleibt oder gar erhöht wird.

Das hat im Umkehrschluss zur Folge, dass eine mögliche Kürzung der Dividende wahrscheinlich sein könnte, und somit wäre auch die ziemlich hohe Dividendenrendite perdu. Zusammengefasst lässt sich also festhalten: Die Dividendenrendite ist zwar sehr attraktiv, könnte aber im schlimmsten Fall für die kommende Auszahlung mit einer Nullnummer enden, wie es in der Vergangenheit bereits oft bei der TUI der Fall war. Für aufmerksame Investoren bedeutet das auch, dass die Dividendenkonstanz sowie das -wachstum infrage gestellt werden sollten. Das Ausschüttungsverhältnis war zuletzt in Ordnung, kann jedoch, je nachdem, wie die nächste Dividende ausfällt, bald ganz anders aussehen. Foolishe Investoren sollten daher die Entwicklungen bei der TUI genau beobachten und sich gegebenenfalls nach anderen Möglichkeiten für eine attraktive Dividendenrendite umsehen.

Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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