Investing.com - Die Aktien von Xiaomi (HK:1810) (TG:3CP) stehen seit Jahresanfang in einem schwierigen Marktumfeld unter Druck. Steigende Anleiherenditen, Bewertungssorgen und das Investment-Verbot für US-Bürger, worauf der Indexanbieter FTSE Russell am Freitag reagierte, belasteten den Aktienkurs des chinesischen Smartphone-Herstellers, der sich jedoch dank seiner qualitativ hochwertigen und ansprechend gestalteten Geräte zu günstigen Preisen, großer Beliebtheit bei Konsumenten erfreut.
Zudem verfügt das Tech-Unternehmen über eine riesige Nutzerbasis und verkauft so Internetdienste, die viel höhere Margen bieten. Zu diesen Diensten gehören u.a. Werbung, Spiele, Finanzdienstleistungen und andere. Außerdem arbeitet Xiaomi mit einer Vielzahl von Geschäftspartnern zusammen, um IoT-Geräte unter dem Markennamen Xiaomi auf den Markt zu bringen.
Nichtsdestotrotz sieht sich die Xiaomi-Aktie seit dem Rekordhoch am 5. Januar (35,90 HKD) mit einem scharfen Kursverfall konfrontiert. Mit einem Korrekturtief bei 20,65 HKD ist die Aktie nun aber auf einer interessanten Unterstützung angelangt.
Die Tiefs von Oktober 2020 (20,30/20,75 HKD) lassen hier im Zusammenspiel mit dem 61,8 prozentigen Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses seit den Corona-Tiefs im März 2020 sowie der 100-Wochen-Linie (akt. bei 20,44 HKD) eine massive Haltezone entstehen. Genau in diesem Bereich arbeitet die Xiaomi-Aktie gerade an einer Stabilisierung. Festmachen lässt sich dies anhand eines "long-legged doji", der im Tageschart zu Buche steht. Daraus lässt sich schließen, dass der größte Verkaufsdruck inzwischen abgearbeitet ist. Gleichzeitig steht der RSI erstmals seit März 2020 wieder im überverkauften Bereich.
In der Konsequenz wird eine technische Reaktion in Richtung 24,04 HKD bis 25,33 HKD zusehends wahrscheinlicher. Entwarnung für die Xiaomi-Aktie kann allerdings erst gegeben werden, wenn es dem Papier gelingt, die 100-Tage-Linie bei 27,35 HKD zurückzuerobern.
Für einen Rebound der Xiaomi-Aktien spricht auch die Bloomberg-Meldung von heute Morgen, wonach das "National Team" - in den USA heißt es "Plunge Protection Team“ - die Stimmung am chinesischen Aktienmarkt gestützt haben soll und das, obwohl die Regierung in Peking jüngst noch selbst die Rallye abkühlen wollte. Letzte Woche warnte Chinas Bankenaufsichtsbehörde vor Blasen an den globalen Finanzmärkten, was als verschlüsselte Warnung vor einer Überbewertung von Vermögenswerten auch im Inland interpretiert wurde.
Die Nachrichtenagentur berief sich dabei auf Personen, die mit der Sache vertraut sind. Staatlich unterstützte Fonds kauften wohl Aktien, hieß es. Dies hat zwar keine direkten Auswirkungen auf den Hang Seng in Hongkong, wo die Xiaomi-Aktien gelistet sind, aber auch die Händler im Stadtstaat sehen nach der jüngsten Korrektur im hiesigen Aktienindex die Chance auf Schnäppchen.
"In Zeiten wie diesen - wenn der Markt kurzfristig ängstlich ist, aber die wirtschaftlichen Trends positiv aussehen - glaube ich, dass es an der Zeit ist, sich nach Kaufgelegenheiten umzusehen", zitierte die SCMP Kristina Hooper, Chief Global Market Strategist bei Invesco.
"Ich glaube, dass jetzt nicht die Zeit ist, Aktien abzustoßen, sondern zu begreifen, welche Sektoren und Bereiche des Marktes profitieren könnten", fügte sie hinzu hinzu. "Jene Sektoren, die am empfindlichsten auf den Konjunkturzyklus reagieren, sollten sich am besten entwickeln."
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