Investing.com - Die Xiaomi-Aktien (TG:3CP) (HK:1810) legen am Dienstagmorgen auf der Handelsplattform Tradegate zu. Für die Papiere des Smartphone-Herstellers geht es um knapp 1,88 Prozent nach oben. Für Unterstützung sorgt nach wie vor der Ende März angekündigte Einstieg des Technologiekonzerns in den umkämpften Elektroauto-Markt.
Xiaomi will zunächst zehn Milliarden Yuan in eine neue Tochtergesellschaft investieren. Über die nächsten zehn Jahre peilt der Technologiekonzern eine Gesamtinvestition in Höhe von 10 Mrd. Dollar an. Lei Jun, der Chief Executive Officer des Konzerns, übernimmt gleichzeitig die Funktion des Chief Executive Officer für den Geschäftsbereich Smart Electric Vehicle.
Trotz der großen Konkurrenz glauben Analysten, dass Xiaomi seinen Platz im umkämpften Elektroauto-Markt finden kann, der neben lokalen Schwergewichten wie BYD (SZ:002594), Nio (NYSE:NIO) und Xpeng (NYSE:XPEV) vor allem von Tesla (NASDAQ:TSLA) dominiert wird.
"Wir glauben nicht, dass es zu spät ist, in diesen Markt einzusteigen", sagte UBS-Analyst Paul Gong und fügte hinzu, dass der chinesische EV-Markt in den nächsten zehn Jahren um das Zehnfache wachsen dürfte.
Jeder könnte sich einen Teil des Marktes sichern, indem er seine eigenen Stärken ausspielt, sagt er.
Trotz des enormen Potenzials des Marktes warnen Analysten jedoch, dass die Herstellung eines Elektroautos etwas ganz anderes ist als die eines Smartphones.
"Der Markt für Elektroautos erfordert langfristige Investitionen und andere Fähigkeiten", zitierte die South China Morning Post Charlie Dai, Chefanalyst beim Marktforschungsunternehmen Forrester.
"Die technologische Komplexität, die Geschäftsmodelle und das Ökosystem des Liefernetzwerks unterscheiden sich stark ... nicht nur für das Fahrzeug selbst, sondern auch für die Investition in das gesamte Ökosystem, wie Batterie, Motorsteuerung, Ladesäulen und After-Sale-Services."
"Für Autos sind die technologischen Anforderungen, vor allem in Bezug auf die Sicherheit, viel höher als die für ein Mobiltelefon ... das gesamte Ökosystem verlangt große Investitionen", so Li von IDC.
Das in Peking ansässige Unternehmen verdoppelte seinen Gewinn im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr und erwirtschaftete mehr als 20 Milliarden Yuan (3 Milliarden Dollar). Der Umsatz mit Internetdiensten stieg um fast 20 Prozent, der Umsatz mit IoT- und Lifestyle-Produkten um 8,6 Prozent.
Während der Produktveranstaltung am letzten Dienstag erklärte Lei Jun, der Chef des Handyherstellers Xiaomi, dass das Unternehmen per Jahresende 2020 über Barreserven in Höhe von 108 Milliarden Yuan verfügt. Außerdem arbeiten über 10.000 Ingenieure in der Forschung und Entwicklung, und 2021 sollen weitere 5.000 eingestellt werden.
"Wir können es uns leisten, zu verlieren", sagte Lei.
In einem internen Schreiben, das die South China Morning Post einsehen konnte, schrieb Lei, dass "smarte Elektrofahrzeuge eine der größten Business-Chancen im nächsten Jahrzehnt darstellen und ein unerlässlicher Bestandteil des smarten Lebens sind".
Seit der Ankündigung von Xiaomi konnte die Aktie um gut 7,7 Prozent zulegen. Während der Trend derzeit nach oben zeigt, gibt es einen, an den Korrekturhochs entspringenden Widerstandsbereich, der das Potenzial nach oben vorerst begrenzt. Konkret handelt es sich dabei um die Glättungen der letzten 50 und 100 Tage bei 26,94 bis 27,76 Hongkong-Dollar. Gleichzeitig gestaltet sich die Konstellation der technischen Indikatoren (MACD, RSI) vielversprechend, weshalb ein Angriff auf die o.g. Hürde lanciert werden dürfte. Würde dieser Bereich geknackt, kann ein Anlauf auf 29,00 Hongkong-Dollar erfolgen. Auf der Unterseite gilt es die gleitende 200-Tage-Linie bei 23,18 Hongkong-Dollar unbedingt zu verteidigen, da ansonsten der Anfang März gestartete Erholungstrend in Gefahr geraten würde.
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